Für den spektakulären Flugzeugunfall in der kanadischen Großstadt Toronto gibt es jetzt eine Erklärung. Der Flieger, der in Minneapolis gestartet war, war während einer harten Landung mit voller Wucht auf das Rollfeld des Flughafens geprallt, der rechte Flügel brach weg. Dabei entzündete sich der im Flügel gespeicherte Treibstoff explosionsartig. Dann drehte sich die Maschine mehrmals – unter anderem um die eigene Achse – und verlor den zweiten Flügel. Schließlich kam sie auf dem Rücken liegend zum Stillstand.
Das kanadische Transportation Safety Board veröffentlichte am Donnerstag einen Bericht, mit den ersten Erkenntnissen aus einer vier Wochen langen Untersuchung zum Delta-Flug 4819. Laut der Behörde liegt die Ursache des Absturzes darin, dass die Maschine bei starkem Wind zusammenbrach, als sie zu schnell herunterkam.
Etwa 2,6 Sekunden vor der Landung sei ein Sicherheitswarnsystem im Cockpit ausgelöst worden, das eine "hohe Sinkgeschwindigkeit" anzeigte. Zu diesem Zeitpunkt herrschten am Flughafen Toronto-Pearson nach einem schweren Schneesturm starke Winde und eisige Temperaturen.
"Trotz der gemeldeten Windböen wurde der Anflug mit 149 Knoten geflogen", heißt es im Bericht. Diese Sinkgeschwindigkeit sei in der Ansicht der kanadischen Aviatik-Experten zu hoch gewesen.
"Beim Aufsetzen geschah dann Folgendes: Die am rechten Hauptfahrwerk befestigte Seitenstrebe brach, das Fahrwerk klappte ein, der Rumpf-Flächenübergang brach zwischen Rumpf und Fahrwerk, und der Flügel löste sich vom Rumpf. Dabei trat eine Kerosinwolke aus, die Feuer fing." Der genaue Ablauf dieser Ereignisse müsse noch durch weitere Untersuchungen der Bruchflächen geklärt werden, heißt es zum Schluss.
Im Bericht werden auch die beiden Piloten erwähnt: So war der Kapitän seit 2007 für Endeavor Air tätig und hatte insgesamt 3570 Flugstunden absolviert, während der Erste Offizier insgesamt 1422 Flugstunden absolviert hatte.
Für einen Großteil der Passagiere verlief die dramatische Landung dennoch glimpflich: Nur 18 der 80 Personen an Bord erlitten Verletzungen.