Niederösterreich

Darum bekommen Frauen weniger AMS-Geld als Männer

Weil Frauen vermehrt in Teilzeit oder in schlecht bezahlten Branchen arbeiten, droht beim Jobverlust die Armutsfalle.

Clemens Pilz
Das AMS NÖ warnt vor Armutsgefährdung.
Das AMS NÖ warnt vor Armutsgefährdung.
Clemens Pilz

Die Einkommensschere zwischen den Geschlechtern macht sich auch beim Arbeitslosengeld bemerkbar – darauf weist nun Sven Hergovich, Geschäftsführer beim AMS NÖ hin. Derzeit verdient eine Frau in Niederösterreich nämlich rund um ein Drittel weniger als ein Mann, was zu geringeren AMS-Leistungen führt und die finanzielle Situation bei einem Jobverlust verschärft.

Verantwortlich für die Diskrepanz sei etwa, dass viele Frauen nur Teilzeit oder in schlechter bezahlten Branchen arbeiten. "Wichtig ist, zu sehen, dass der Unterschied im Arbeitslosengeld zwischen Männern und Frauen ein großer ist und dass das natürlich auch etwas mit dem Arbeitslosigkeitsrisiko zu tun hat. Frauen bekommen im Durchschnitt pro Tag sieben Euro weniger Arbeitslosengeld als Männer" so Hergovich zum ORF.

Kinderbetreuung oft mitverantwortlich

Eine Rolle spielen dabei die familiären Umstände. Fast jede zweite Frau in Teilzeit würde gerne mehr abrieten, kann dies aber nicht, weil sie auf Kinder aufpassen oder Angehörige pflegen muss. Besonders stark von Armut gefährdet sind Frauen in Ein-Eltern-Haushalten, zur Verbesserung ihrer Situation benötigt es strukturelle Maßnahmen.

Ausbildungsprogramm soll helfen

Das AMS NÖ versucht daher mit dem Projekt "Frauen in Handwerk und Technik" (FIT), Frauen in technische Berufe zu bringen, die meist besser bezahlt sind. Viele sind dankbar für die Unterstützung. "Es war für mich nicht einfach, arbeitslos zu sein – vor allem während der Pandemie – und mit einem Kind eine Ausbildung zu machen. Ohne dieses Programm wäre das für mich nicht möglich gewesen", erzählt etwa die Kursteilnehmerin Julianna Nagy. An zu wenigen Kapazitäten beim "Fit"-Programm des AMS werde es jedenfalls nicht scheitern. Jede Frau, die einen Job im technischen Bereich sucht und deswegen teilnehmen möchte, könne das auch, heißt es seitens des AMS gegenüber dem ORF.

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