SPÖ-Chef zu Niederlage

"Danke für die direkte Frage" – Babler reagiert genervt

SPÖ-Chef Babler will über persönliche Konsequenzen aus dem Wahlverlust nicht reden. Für Koalitions-Sondierungsgespräche mit der ÖVP sei er bereit.

Newsdesk Heute
"Danke für die direkte Frage" – Babler reagiert genervt
SPÖ-Chef Andreas Babler bei der ersten Runde der Spitzenkandidaten nach der Wahl im Parlament.
REUTERS

Andreas Babler hat mit der SPÖ das schlechteste Ergebnis erzielt, liegt mit rund 20,5 % laut Hochrechnung sogar noch unter dem bisherigen Rekordtief von 2019 mit 21,2 % unter der damaligen Parteivorsitzenden Pamela Rendi-Wagner.

Erstmals erreichen die Sozialdemokraten bei einer Nationalratswahl nur Platz 3.

Andreas Babler, der den Parteivorsitz im Juni 2023 übernommen hatte, konnte die Roten also nicht wie erhofft zu neuer Stärke führen – im Gegenteil. Sein Ziel, Kanzler zu werden, hat er klar verfehlt.

Natürlich ist das Ergebnis nicht das, was man sich wünschen würde
Andreas Babler
SPÖ-Chef

In einer ersten Reaktion bei der Runde der Spitzenkandidaten am Sonntagabend im Parlament sagte Babler: "Natürlich ist das Ergebnis nicht das, was man sich wünschen würde. Aber für den Rest müssen wir abwarten – zunächst mal das Endergebnis.

Bereits am Montag kommen die SPÖ-Parteigremien zusammen. Auf die Frage von ORF-Moderatorin Simone Stribl, ob er dort seinen Rücktritt anbieten werde, reagierte Babler sichtlich genervt: "Danke für die direkte Frage. Die ich sicher so nicht beantworten werde."

Bereit für Sondierungsgespräche

In der Sitzung am Montag werde er "inhaltlich noch mal klar machen, worum es der SPÖ geht". "Und dass wir Verantwortung übernehmen wollen. Dabei bleibe ich", stellte Babler klar.

Die Hand ist ausgestreckt
Andreas Babler
SPÖ-Chef Richtung Nehammer

Er gehe davon aus, mit ÖVP-Chef Karl Nehammer in Sondierungsgespräche über eine mögliche Koalition zu treten, so Babler. Er sei erprobt in schwierigen Situationen: "Dafür bin ich bekannt." "Die Hand ist ausgestreckt", so der SP-Chef. Man sei zwar noch nicht da, "wo wir hinwollen", meinte Babler mit Bezug auf das Wahlergebnis:  "Wir hätten natürlich gern ein stabileres Vertrauen der Wählerinnen und Wähler." Die SPÖ sei erst am Beginn einer Reise.

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    Sabine Hertel, Denise Auer

    Auf den Punkt gebracht

    • SPÖ-Chef Andreas Babler reagierte genervt auf Fragen zu möglichen persönlichen Konsequenzen nach dem historischen Wahldebakel der SPÖ, die mit rund 20,5 % das schlechteste Ergebnis erzielte und erstmals nur Platz 3 erreichte
    • Trotz des Misserfolgs zeigt sich Babler bereit für Koalitions-Sondierungsgespräche mit der ÖVP und betont, dass die SPÖ Verantwortung übernehmen wolle
    red
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