Kanzler-Partei stürzt ab
Kickl-Beben in Österreich: FPÖ räumt die ÖVP ab
Wähler-Watschen für ÖVP und Grüne bei der Nationalratswahl 2024. Die FPÖ hat laut erster Hochrechnung die Nase deutlich vorne. Bablers SPÖ nur Dritte.
Österreich hat gewählt. 6.346.059 Menschen waren am Sonntag aufgerufen, um über einen neuen Nationalrat zu entscheiden. Es zeichnet sich ein politischer Erdrutsch ab: Laut einer ersten Foresight-Hochrechnung für das ORF-Fernsehen liegt die FPÖ klar auf Platz eins.
SPÖ historisch schlecht
Die regierende ÖVP wurde von den Wählern brutal abgestraft und muss zweistellige Verluste hinnehmen. Für die SPÖ, die schon 2019 das schlechteste Ergebnis in der Geschichte der Zweiten Republik eingefahren hatte, geht es unter dem neuen Vorsitzenden Andreas Babler noch weiter nach unten. Die FPÖ steht unter Herbert Kickl indes vor einem historischen Erfolg, dürfte im Vergleich zu 2019 zweistellig zulegen.
Historischer Erfolg für Kickl
Ihr bisheriges Rekord-Ergebnis hatten die Freiheitlichen im Jahr 1999 unter Jörg Haider erzielt. Damals waren die Blauen auf 26,9 Prozent der Stimmen gekommen, jedoch Zweite geblieben. Nach der EU-Wahl im Mai ist die Nationalratswahl 2024 nun der zweite bundesweite Urnengang, den die FPÖ für sich entscheiden konnte.
Kurz-Wähler zurück bei Blauen
Die ÖVP, die bis zuletzt auf eine Trendwende gehofft hatte, muss eine bitte Niederlage einstecken. Unter Altkanzler Sebastian Kurz war man nach dem Auftauchen des Ibiza-Videos und Abwahl im Parlament bei der Wahl 2019 noch auf 37,5 Prozent der Stimmen gekommen. Viele Wähler, die er damals mit seiner türkisen ÖVP angesprochen hatte, sind nun zu den Blauen zurückgekehrt.
Auch die Grünen wurden für ihre fünfjährige Regierungstätigkeit nicht belohnt, gaben um rund fünf Prozent nach und rutschten hinter die Neos, die sich zart verbessern konnten.
Bleibt bei 5-Parteien-Parlament
KPÖ und BIER-Partei verfehlten den Einzug in den Nationalrat ersten Hochrechunungen zufolge deutlich.