So lebt er

"Da wusste ich, dass René Benko größenwahnsinnig ist"

Immobilien-Tycoon René Benko schwelgte im Luxus. Wer ihn besuchte, erlebte so viel Protz wie noch nie. So versuchte er, seine Partner zu beeindrucken.

"Da wusste ich, dass René Benko größenwahnsinnig ist"
Die Benko-Villa in Igls bei Innsbruck: In dieser Luxus-Residenz leben der gefallene Immo-Jongleur und seine Familie.
apa/picturedesk ("Heute"-Montage)

Dem Milliarden-Pleitier René Benko droht U-Haft. Dabei schwelgte er jahrelang im Luxus. Seine Geschäftspartner beeindruckte der 46-Jährige mit prunkvollstem Ambiente, wie "Heute" berichtete.

Benko wohnt eigentlich in einer 12-Millionen-Villa in Innsbruck, die er an die Signa Holding vermietete. Darunter ließ er sich laut "Bild" für zwei Millionen Euro die berühmte blaue Grotte von Capri mit plätschernden Wasserfällen nachbauen. Der österreichische Staat hat das Schlosshotel mit rund 6.000 Quadratmeter Gesamtfläche aber mittlerweile beschlagnahmt.

Unter dieses Schloss ließ Benko die Blaue Grotte von Capri nachbauen.
Unter dieses Schloss ließ Benko die Blaue Grotte von Capri nachbauen.
Google Earth

Villa am Gardasee

Seit der Insolvenz seiner Firma soll sich der Immo-Jongleur vor allem in der italienischen Villa Ansaldi im Nobelort Sirmione am Ufer des Gardasees aufhalten. Die ansässige Bevölkerung soll ihn "Ösigarch" nennen.

Das schlossähnliche Luxusgebäude steht in einem riesigen Park, der Pool reicht bis ans Seeufer. Es gibt sogar einen Heli-Landeplatz. Ob die Villa Benko oder einer Stiftung gehört, ist unklar. Die Firma soll dafür laut "Standard" 20.000 Euro Miete im Monat bezahlen, plus Kosten für die Instandhaltung des Parks.

Chalet im Skigebiet

Firmenmeetings sollen oft im Chalet N stattgefunden haben. Der Buchstabe soll für Benkos Frau Nathalie stehen. Die Villa mit zehn Suiten auf 1.660 Metern Höhe mitten im Arlberger Skigebiet bietet einen Rundum-Service mit 24-Stunden-Concierge, privater Security und Skilehrer. Auch ein riesiger Spa-Bereich gehört dazu.

Das Chalet N soll Benko nach seiner Frau Nathalie benannt haben.
Das Chalet N soll Benko nach seiner Frau Nathalie benannt haben.
Chalet N

Das Chalet ist eigentlich kein Privathaus, sondern als Beherbergungsbetrieb zugelassen. Die Wochenmiete soll gut 300.000 Euro betragen. Dass es kein Hotel im üblichen Sinne, sondern eher Benkos Zweit- oder Viertwohnsitz, zeige aber schon allein die Tatsache, dass die Gemeinde darüber informiert wurde, dass Außenstehende das Gebäude nicht betreten dürfen. Mittlerweile ist auch das Chalet N verpfändet.

Vom Palais zum Penthouse

Einem noblen Audienzsaal soll sein millionenteures Chefbüro in der ehemaligen Signa-Zentrale im Wiener Palais Harrach geglichen haben, mit sündhaft teuren Designer-Möbeln. Der PaIast ist aber auch Geschichte und das Büro-Investar versteigert.

Die Signa-Zentrale mit Benkos Chefbüro befand sich im historischen Palais Harach.
Die Signa-Zentrale mit Benkos Chefbüro befand sich im historischen Palais Harach.
Sabine Hertel

Den Gipfel des Luxus soll sich Benko in Berlin gegönnt haben. Dort gehörten der Signa zahlreiche Top-Immobilien an bester Lage wie der Hochhaus-Turm Upper West nahe der Gedächtniskirche, der erst 2023 eröffnete. Mit 119 Metern ist es eines der höchsten Gebäude in Berlin.

Das Upper West eröffnete erst 2023.
Das Upper West eröffnete erst 2023.
REUTERS

Im 33. Stock ließ sich Benko dort ein Büro-Penthouse einrichten. Laut "Manager Magazin" erstreckt sich die Luxuswohnung über 1.000 Quadratmeter, verfügt über Marmorböden, eine riesige Fensterfront aus Panzerglas, einen Wellnessbereich mit Dampfbad, Sauna und Gym.

Das Magazin schätzt den Wert auf 30 Millionen Euro. In dem Bericht äußern sich zwei Unternehmer, die im Penthouse zu Gast waren, übereinstimmend: "Das war das Protzigste, was ich in meinem Leben je gesehen habe."

Einer von ihnen sagt, dass er nach dem Besuch endgültig gewusst habe, "dass René größenwahnsinnig geworden ist". Der zweite meint, dass Benko dort eigentlich niemanden empfangen könne, weil dieser Prunk bei Investoren und anderen Geschäftspartnern nicht gut ankomme.

Offiziell gibt es allerdings kein Penthouse im 33. Stock, sondern nur von der Signa genutzte Büroflächen mit erweiterten Repräsentations- und Hospitality-Bereichen, wie Benkos Anwalt sagte. Das Objekt könnte deshalb im Rahmen des Insolvenz-Abverkaufs zum Schnäppchen werden.

Benko verkauft den Privatjet

Auch zum Verkauf steht jetzt Benkos Bombardier-Jet, der als Leasingflieger zur Firmengruppe gehört. Benko soll die Leasingraten für den Flieger zuletzt nicht mehr bezahlt haben, wie der "Spiegel" schreibt.

Benkos Privatjet steht zum Verkauf.
Benkos Privatjet steht zum Verkauf.
Privat

In einem siebenseitigen Verkaufsprospekt wird der Jet vom Typ Bombardier Global Express XRS für 19 Millionen Euro zum Verkauf angeboten. Der Jet misst mehr als 30 Meter, bietet Platz für 14 Passagiere und verfügt über Ledersessel, die sich zu Betten umbauen lassen. An Bord gibt es auch zwei Lounge-Sofas und eine Bordküche mit Platz für zwei Köche.

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red, 20 Minuten
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