Die Berliner Band Culcha Candela steht seit einigen Wochen wegen eines geleakten Chatverlaufs im Kreuzfeuer der Kritik.
Eine junge Frau veröffentlichte ein Video, in dem sie erklärt, dass sie Culcha Candela aus Spaß zu ihrem 18. Geburtstag einladen möchte. Den kleinen Scherz versteht die Band jedoch gar nicht. Die Reaktion: "Ist das eine ernste Frage? Mit 18 solltest du doch schon etwas schlauer sein, Mausi" Und dann noch ein gewagter Vergleich: "Würdest du Drake fragen? Oder Cro?"
Ob es sich tatsächlich um die Band handelt, war bisher unklar. "Heute" traf die "Hamma"-Interpreten am Donnerstag vor ihrem Wien-Konzert und sprach erstmals über den Skandal.
Trotz des Shitstorms bleiben die Künstler eher entspannt. "Es hat unsere Streamingzahlen nicht beeinträchtigt, es hat unsere Ticketverkäufe nicht beeinträchtigt, von daher war das nicht so ein Schaden", sagt Sänger Mateo. Die Berliner wissen also ganz genau, dass sie jetzt mehr Aufmerksamkeit bekommen: "Promotion ist Promotion." Kollege Don Cali schüttelt derweil nur den Kopf: "Krass, wie die Cancel-Culture heutzutage läuft."
Eine Sache, die ihnen wichtig ist: "Wir haben niemandem ernsthaft körperlich geschadet", betont Mateo. Sie distanzieren sich von den Vorwürfen, verraten aber auch nicht die Identität der Person, die im Chat geantwortet hat. "Wir haben nie gesagt, ob wir das selber waren oder ob die Person eine Frau oder ein Mann war. Und trotzdem sagen die Leute 'Ihr misogynen Schweine'." Scherzhaft wurde hinzugefügt: "Es war unser ehemaliger Social-Media-Praktikant Drake".
Abseits der Kontroversen möchten sie jedoch lieber für etwas anderes bekannt sein. Sie engagieren sich seit Jahren sozial und politisch. In Uganda unterstützen sie mit ihrem Projekt "Africa Rise" den Aufbau einer Berufsschule für handwerkliche Ausbildungen und haben sogar ein Kinderbuch und ein Hörspiel dazu veröffentlicht.