Gesundheit
Covid-19: So testfreudig sind die Österreicher
Rund ein Viertel der Befragten ging Mitte April mehr als vier Mal im Monat zum Test, ein Viertel nie. Das sagt eine Studie der Uni Wien.
Seit Beginn des Jahres 2021 versucht die österreichische Regierung, die Pandemie mit Hilfe einer breit ausgerollten Teststrategie zu bekämpfen, nach der sich „idealerweise (…) jede und jeder ein- bis zweimal pro Woche testen lassen [sollte], jedenfalls aber vor einem Zusammentreffen mit vulnerablen Personen“. Die zentrale Herausforderung dieser Strategie liegt in der Mitwirkung der Bevölkerung, denn natürlich nur dann bringt die Strategie etwas.
Steigende Anzahl an Testungen
Es zeigt sich: Das Angebot an gratis Testmöglichkeiten wird von der österreichischen Bevölkerung zunehmend angenommen. Allerdings testen nach wie vor nur 24 Prozent der Bevölkerung häufiger als einmal pro Woche, weitere 9 Prozent einmal pro Woche. Dieser Anteil bleibt deutlich unter seinem Potenzial. Die Testhäufigkeit ist höher unter denjenigen, die eine Impfung erhalten oder eine Infektion durchgemacht haben. Unter denjenigen, die weder geimpft sind noch eine Infektion hatten, ist die Testhäufigkeit deutlich niedriger. Insgesamt besteht ein starker Zusammenhang zwischen der Einschätzung, die Tests seien effektiv, und der angegebenen Testhäufigkeit.
Keine Unterschiede sehe man punkto Geschlecht, auch ob jemand Migrationshintergrund hat und der Wohnort haben keinen Einfluss, so Bernhard Kittel, Studienautor und Leiter des Austrian Corona Panel Projects. Tendenziell öfter testen gehen aber Menschen mit höherer Bildung, Jüngere und insgesamt Menschen, die das auch als effektive Maßnahme ansehen. Meint jemand, dass er mit negativem Test jemand anderen treffen kann, dann steigt die Testwahrscheinlichkeit entsprechend, erklärt Kittel.
Geimpfte und Genesene testen öfter
Die Aufschlüsselung der Testhäufigkeit nach erfolgter erster oder zweiter Impfung und nach einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 zeigt, dass sowohl geimpfte Personen als auch Personen, die eine Infektion überstanden haben, nach eigenen Angaben deutlich häufiger testen als Personen, die weder eine Infektion hatten noch geimpft sind.
Mehr Information für mehr Testungen
Das legt die Vermutung nahe, dass zusätzliche Informationen zur Teststrategie und ihrer Effektivität auch die Beteiligung an den Tests weiter erhöhen könnten. Information ist das Um und Auf. Denn je größer der Anteil der Bevölkerung ist, der die Wirksamkeit des Testens bezweifelt und daher eher nicht testet, desto größer ist die Chance, dass sich diese Zweifler durch mögliches Ansteigen der Infektionszahlen trotz Testangebots fälschlicherweise bestätigt sehen. Dies wäre fatal für die Teststrategie.