Zum Ende der Sommerferien
Coronavirus dominiert das Infektionsgeschehen
Während aktuell eine Zunahme der Sommergrippe-Fälle beobachtet wird, geht die Mehrheit der analysierten Proben auf Coronaviren zurück.
Rechtzeitig vor dem Ende der Sommerferien verzeichnet man im Zentrum für Virologie der MedUni Wien einen Anstieg der sogenannten Sommergrippe-Fälle im Land. "Zunahme der Enterovirus-Infektionen, 6% Positivrate im Sentinelsystem", verkündete die Wiener Virologin Judith Aberle am Wochenende auf X.
Ein anderes Virus behält allerdings die Oberhand: "Sars-CoV-2 dominiert das Infektionsgeschehen: 17% Positivrate." Insgesamt gebe es in Österreich derzeit jedoch eine niedrige Virusaktivität.
Seitwärtstrend mit Immunflucht-Variante
Das bestätigt auch Virologin Monika Redlberger-Fritz im "Heute"-Gespräch. "Derzeit haben wir ein generell niedriges Niveau an zirkulierender Viruslast", so die Expertin. In Bezug auf das Coronavirus würde es sich aktuell noch um einen Seitwärtstrend handeln, der allerdings auf einen baldigen Anstieg der Infektionszahlen hindeuten könnte. "Wann wir mit einem Anstieg rechnen können, ist jetzt aber noch nicht vorhersehbar."
Fix ist jedoch, dass die Kurve im Abwassermonitoring - angetrieben durch die Corona-Variante KP.3 ("FLuQE") aus der "FLiRT"-Familie - seit Anfang August wieder nach oben zeigt. Der Omikron-Abkömmling dominierte laut Abwasserdaten bereits Ende Juni das Infektionsgeschehen und macht mittlerweile über 70 Prozent der Viruslast im Abwasser aus.
Das Besondere an diesen Varianten ist, dass sie zwei spezielle Mutationen im Spike-Protein, die ihre Immunfluchteigenschaften verstärken, haben. Sprich, sie können die Immunabwehr leichter umgehen, schneller in Zellen eindringen und sich rascher vermehren. Damit gelten sie unter Experten als ansteckender.
Auf den Punkt gebracht
- Das Zentrum für Virologie der MedUni Wien verzeichnet einen Anstieg der Sommergrippe-Fälle, während die Mehrheit der analysierten Proben auf Coronaviren zurückgeht
- Sars-CoV-2 dominiert weiterhin das Infektionsgeschehen, aber insgesamt gibt es derzeit eine niedrige Virusaktivität in Österreich, obwohl die Omikron-Variante im Abwasser bereits über 70 Prozent der Viruslast ausmacht
- Experten warnen vor einer möglichen Zunahme der Infektionszahlen aufgrund der Immunfluchteigenschaften der neuen Varianten