Wien

Corona-Zahlen steigen – droht Wien eine Abriegelung?

Das Coronavirus breitet sich in Österreich nach wie vor weiter aus, die Lage bleibt angespannt. Und Wien nähert sich einem kritischen Corona-Wert.

André Wilding
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Droht Wien eine Abriegelung?
Droht Wien eine Abriegelung?
Georges Schneider / picturedesk.com

"Wir werden in diesem Sinn in den nächsten Tagen erstmals einen Automatismus vorlegen, der zur Umsetzung kommt, sobald Bezirke die 7-Tages-Inzidenz von 400 erreichen. Dieses Sicherheitsnetz wird neben anderen Schutzmaßnahmen verpflichtende Ausreisetestungen für die betroffenen Bezirke nach dem Vorbild der derzeitigen Tiroler Regelung beinhalten", hatte Gesundheitsminister Rudolf Anschober am 2. März mitgeteilt.

Aktuell haben folgende drei Bezirke in Österreich diesen kritischen Wert der 7-Tages-Inzidenz überschritten: Sankt Johann im Pongau (431,1), Wiener Neustadt-Stadt (493,2) und Wiener Neustadt-Land (409,0). Und in diesen Regionen gelten aktuell verschärfte Maßnahmen, um die Ausbreitung des Virus eindämmen und die Zahl der 7-Tages-Inzidenz zum Sinken bringen zu können.

Doch es gibt noch viele weitere Bezirke im Land, die an dieser 400-Grenze rütteln oder sich ihr in den letzten Tagen und Wochen mit riesen Schritten genähert haben. Dazu zählt neben Gebieten in Salzburg oder Tirol auch Wien, das im AGES-Dashboard als ein Bezirk angeführt wird. Die Lage in der dicht besiedelten Bundeshauptstadt war zwar lange Zeit recht stabil, doch die Corona-Mutationen haben die Zahlen steigen lassen.

Über 1.000 Corona-Fälle in Wien

So wurden am heutigen Mittwoch alleine in Wien mehr als 1.000 Neuinfektionen (exakt 1.080) registriert, ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den vergangenen Tagen. Und das spiegelt sich auch auf dem AGES-Dashboard wieder. Denn laut der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit ist die 7-Tages-Inzidenz in der Bundeshauptstadt mittlerweile auf 270,0 geklettert, nur Salzburg (284,2) hat einen höheren Wert.

Von einer 7-Tages-Inzidenz ist Wien zwar noch weit entfernt, doch die Corona-Lage in der Bundeshauptstadt war schon einmal entspannter. Nun stellen sich besorgte Bürger die Frage, was genau passiert, sollte in Wien der Wert von 400 überschritten werden? Wird es dann auch zu verpflichtenden Ausreisetests wie etwa im Bezirk Wiener Neustadt kommen und ist dies in einer Millionen-Stadt mit vielen Pendlern überhaupt möglich und realistisch?

"Sind nicht das Gasteinertal"

Ein Sprecher aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) äußerte sich im "Kurier" zu genau dieser Fragestellung, seine Antwort fiel aber eher zurückhaltend aus. "Diese Frage kann nur verschränkt mit Niederösterreich diskutiert werden", wird der Sprecher zitiert. Man würde ja "gemeinsam eine Großregion bilden", heißt es in dem Bericht weiter.

Dennoch gab der Sprecher gegenüber dem "Kurier" zu verstehen, dass man in der Bundeshauptstadt die Ausreise für die Menschen nicht einfach strenger machen könne ("Sind nicht das Gasteinertal"). Solche Verschärfungen würden sich in einer Millionen-Stadt nur sehr schwer kontrollieren lassen. Die Frage, welche Maßnahmen drohen könnten, blieb unbeantwortet. Fest steht nur: die Corona-Lage bleibt angespannt – und zwar nicht nur in Wien.

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