Österreich
Corona-Virus: Erste Kirche verzichtet auf Weihwasser
Der Corona-Virus ist jetzt auch in der Kirche angekommen. Die Linzer Pöstlingbergkirche verzichtet in den Becken auf Weihwasser.
"Wegen dem Coronavirus haben wir bis auf weiteres kein Weihwasser", ist auf Schildern in der Linzer Pöstlingbergkirche zu lesen.
Die katholische Kirche reagiert auf die gestern bundesweit beschlossenen Präventionsmaßnahmen zum Corona-Virus. Diözesanbischof Manfred Scheuer vermeldete Dienstagabend per Aussendung seine vorläufigen, aber "ab sofort verbindlichen" Anordnungen. So wird unter anderem dringend empfohlen, auf den Gebrauch von Weihwasser zu verzichten.
Angeraten Becken zu leeren
Mit Hinweis auf die Hygiene-Maßnahmen des Österreichischen Liturgischen Instituts ist das Wasser in den Weihwasserbecken "häufig zu wechseln". "In besonders frequentierten Kirchen und in Zeiten besonderer Ansteckungsgefahr kann es angeraten sein, die Becken überhaupt zu leeren und zu reinigen", heißt es hier weiter.
Außerdem – zum Teil aber ohnehin bei Gottesdiensten schon erfolgt – wird dringend empfohlen, die Mund- und Kelchkommunion auszusetzen. Anstatt des Handgebens beim Friedensgruß wird dazu angeraten, sich zuzunicken.
In Pfarren Absage der Gottesdienste diskutiert
Öffentliche Gottesdienste können laut Scheuer weiterhin stattfinden. Allerdings unter Berücksichtigung der von der Bundesregierung festgelegten Maximalzahl von 100 Personen in geschlossenen Räumen.
Wie das zu kontrollieren ist? "Zum Problem werden könnte die Teilnehmerzahl eher an den Sonntagsgottesdiensten, weniger an Werktagen. Pfarren die das schwer administrieren können, oder jetzt schon wissen, dass diese Grenze am Sonntag überschritten wird, werden den Gottesdienst vermutlich schon im Vorfeld absagen. In einzelnen Pfarren, mir bekannt zum Beispiel im Innviertel, wird das derzeit schon diskutiert", so Michael Kraml vom Kommunikationsbüro der Diözese Linz auf"Heute"-Anfrage.
In der Aussendung des Bischofs heißt es dazu: "Personen der Corona-Risikogruppe insbesondere Menschen mit höherem Lebensalter oder Vorerkrankungen, sollen ermutigt werden, sich besonders zu schützen und ihr Verhalten in dieser Zeit dementsprechend anzupassen. Aus diesem Grund dispensiert (Anm. entlassen) der Diözesanbischof bis auf Weiteres von der Sonntagspflicht, sollte aufgrund der Maßnahmen eine Teilnahme am Sonntagsgottesdienst nicht möglich oder angeraten sein."
Sterbegottesdienste verschieben
Für die Verabschiedung von Verstorbenen gilt: die Trauerfeier im engeren Kreis der Familie kann stattfinden, der Sterbegottesdienst bzw. das Requiem für die Verstorbenen soll zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden.
Hochzeiten und Taufen im kleinen Kreis sind möglich, wobei auch hier die staatlichen Regelungen (max. 100 Personen) zu beachten sind.
Die aktuelle Corona-Karte für Österreich: