Politik

Corona-Gipfel in New York – der 3-Punkte-Plan von Kurz

Sebastian Kurz nahm am Mittwoch in den USA an einem Covid-Gipfel mit Präsident Biden teil. Zentraler Satz: "Wir müssen die Welt impfen." Die Details.

Clemens Oistric
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Bundeskanzler Sebastian Kurz nahm an einer Videokonferenz mit Präsident Joe Biden teil.
Bundeskanzler Sebastian Kurz nahm an einer Videokonferenz mit Präsident Joe Biden teil.
Dragan Tatic/ BKA (Handout)

Tag drei in New York – da war Sebastian Kurz bei US-Präsident Joe Biden am Wort. "Die letzten eineinhalb Jahre der Pandemie waren für alle von uns hart", gab sich der Kanzler gleich eingangs keiner Illusion hin. Nachdem er der Covid-Toten gedacht hatte, sprach er in dem virtuellen Gipfel mit dem Leader der freien Welt offen an, welche Maßnahmen jetzt nötig sind. "Heute" hat den 3-Punkte-Plan zusammengefasst. Kurz will:

➤ Die ganze Welt impfen
➤ Jetzt Leben retten
➤ Stärker und besser nach der Krise zurückkommen

"Die Welt impfen"

Bidens Statement war noch öffentlich, danach wurde hinter verschlossenen Türen debattiert. Es werde Österreich "eine Ehre sein, gemeinsam mit den USA, unseren Partnern in Europa und im Rest der Welt, diese Aufgabe zu erfüllen", betonte der Kanzler. Das aktuell wichtigste Ziel, so Kurz: "Die ganze Welt impfen."

Österreich werde alles Menschenmögliche unternehmen, um die Durchimpfungsrate jetzt nach oben zu treiben. "Und wir werden anderen Ländern Impfungen spenden." Zwei Millionen Dosen habe man schon an Länder ausgeliefert, die diese dringlich benötigten. Weitere Chargen für den Westbalkan seien vorbereitet.

Kurz unterstrich auch gegenüber Biden: "Die Impfung ist der einzige Weg, das Virus zu besiegen."

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    Kurz trifft Ronald Lauder (President World Jewish Comite)
    Kurz trifft Ronald Lauder (President World Jewish Comite)
    Dragan Tatic

    "Jetzt Leben retten"

    Österreich, dies sagte der Kanzler zu, werde internationalen Partnern darüber hinaus auch weiter Sauerstoff und Medizin-Güter zur Verfügung stellen. Falls nötig, werde ausländische Patienten ein Platz in österreichischen Spitälern angeboten. Kurz möchte auch mit seiner Pandemie-Expertise dienen, insbesondere bei seinem Testangebot :"Wir haben am Beginn des Jahres zwei Millionen Tests pro Woche in einem 9-Millionen-Einwohner-Land administriert." 

    "Jetzt stärker zurückkommen"

    Beim Comeback nach Corona werde die Digitalisierung eine zentrale Rolle einnehmen, so der Regierungschef. "Je mehr wir dabei auf internationaler Ebene kooperieren, desto besser." Um den wirtschaftlichen Aufschwung zu gewährleisten, sei es – so Kurz unmissverständlich – nun essentiell, "Handels- und Reisebeschränkungen so schnell wie möglich aufzuheben".

    EMOTIONALES KANZLER-SCHLUSSWORT: "Zusammen sind wir stärker und schneller."

    Dann bedankte sich Sebastian Kurz noch bei Joe Biden und den Vereinigten Staaten für ihr "entschlossenes Leadership in einer fürchterlichen Zeit". Wie es jetzt in Österreich weitergeht? Mit mehr Eigenverantwortung. "Es wird sicher keinen Lockdown mehr für Geimpfte geben", betonte Sebastian Kurz wie berichtet. Das "Heute"-Interview mit Sebastian Kurz am Rande der UNO-Generalversammlung sorgte für Aufsehen. "Wenn es Einschränkungen braucht, dann für Ungeimpfte, um sie zu schützen."

    Kurz im Video-Talk in NYC

    VdB traf zeitgleich Star-Mediziner

    Eine Impfpflicht kann sich der Kanzler weiter nicht vorstellen: "Aber jeder, der nicht geimpft ist, wird sich früher oder später anstecken. Das kann zu sehr schweren Verläufen führen", ist er überzeugt. Am Mittwoch steht für den Kanzler noch ein Treffen mit Ex-Politiker Henry Kissinger am Programm. Bundespräsident Alexander Van der Bellen traf am Vormittag den renommierten heimischen Impfstoffforscher Florian Krammer.