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Corona-Expertin ist "Wissenschaftlerin des Jahres"

Elisabeth Puchhamer-Stöckl wurde vom Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten zur Wissenschaftlerin des Jahres 2020 gekürt. 

Michael Rauhofer-Redl
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Elisabeth Puchhammer-Stockl
Elisabeth Puchhammer-Stockl
picturedesk.com

Die Wiener Virologin Elisabeth Puchhammer-Stöckl ist vom Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten zur Wissenschaftlerin des Jahres 2020 gewählt worden. Mit der Auszeichnung wird die Vermittlungsarbeit der 58-jährigen Leiterin des Zentrums für Virologie der Medizinischen Universität Wien vor allem im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie gewürdigt.

Die Fachjury lobte vor allem die "unaufgeregte Art" der Ausgezeichneten und deren "sachliche Information". Sie habe "kenntnisreich, uneitel und wenn nötig eindrucksvoll direkt kontinuierlich Medien und Öffentlichkeit informiert" und somit ein "Beispiel für den Auftrag und die Wirksamkeit von Wissenschaftskommunikation" gesetzt.

Gegenüber der APA zeigte sich Puchhammer-Stöckl erfreut über die Auszeichnung. Gleichzeitig hob die Virologin die Bedeutung der Vermittlung von wissenschaftlichen Fakten seit Beginn der Pandemie hervor. Denn diese hatten "einen direkten Einfluss auf das Leben unzähliger Menschen weltweit". Seit Ausbruch der Corona-Pandemie habe sie "Hunderte Interviews" gegeben, ohne dabei bewusst das Rampenlicht zu suchen. "Man denkt nicht viel darüber nach, aber nachdem wir uns gut mit Viren auskennen, war klar, dass wir der Bevölkerung das ein wenig erklären", sagte sie im Gespräch mit der APA.

Nicht mehr in Ampelkommission

Die Nachfrage nach ihrem Knowhow riss nicht ab. Weil der Aufwand dann irgendwann zu viel wurde – "Irgendwann ging es dann nicht mehr" – reduzierte sie in weiterer Folge die öffentlichen Auftritte und verließ dann auch die Ampelkommission, um sich verstärkt auf ihre wissenschaftliche Arbeit konzentrieren zu können. Sie ist auch die Leiterin des Zentrums für Virologie der Medizinischen Universität Wien.

Der Fokus der 58-Jährigen liegt dabei auf der "translationalen Virologie". "Wir versuchen, Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung für die Klinik anwendbar zu machen – das ist für mich das spannendste überhaupt", führt sie im Gespräch mit der APA aus. Als Beispiel nennt sie Forschungserfolge, die sie mit Kollegen von der Lungentransplantation erzielen konnte. Dabei konnte anhand der Höhe der Viruslast von speziellen nicht pathogenen Viren, die fast jeder Mensch in sich trägt, das Ausmaß der Immunsuppression bei Transplantationspatienten charakterisiert werden.

Faßmann findet lobende Worte

Wissenschaftsminister Heinz Faßmann (ÖVP) gratulierte der Virologin am Donnerstag. Via Aussendung ließ er wissen: "Puchhammer-Stöckl ist eine authentische Kommunikatorin im Dienste der Wissenschaft. In einer extrem herausfordernden Zeit setzt sie ihre hohe Kompetenz seriös und für die Politik zielführend ein. Ihre Wahl belegt außerdem die wichtige Rolle der Medizinischen Universität Wien gerade in Zeiten der Corona-Pandemie. Ich gratuliere ganz herzlich zur Auszeichnung."

Zuletzt machte Puchhammer-Stöckl auf sich aufmerksam, als sie das, nun ad acta gelegte, Konzept des "Freitestens" als nicht sinnvoll einstufte.

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