Wintersport
"Corona-Curler" schmeißen Schweizer bei Olympia raus
Ein Curling-Duo darf trotz eine Corona-Infektion bei Olympia starten - und wirft die Schweizer aus dem Bewerb. Was sagen die Eidgenossen?
Corona-Wirbel bei Olympia: Obwohl Tahli Gill positiv auf Corona getestet wurde, trat sie zusammen mit Dean Hewitt gegen das Schweizer Mixed-Curling-Team an. Das Corona-positive Mixed-Curling-Team aus Australien gewann gegen Jenny Perret und Martin Rios mit 9:6.
Das Schweizer Duo scheidet damit aus dem Olympiaturnier aus. Die Niederlage war verdient. Gegen die Australier passte am Ende der Partie gar nichts mehr zusammen. Perret und Rios, die 2018 in Südkorea als streitendes Ex-Paar noch für Furore sorgten und Silber gewannen, verloren die letzten drei Ends mit dem Gesamtscore von 0:6. Für Gill und Hewitt war es der erste Olympiasieg dieses Jahr.
Positiv und trotzdem bei Olympia
Besonders bitter für das Schweizer Team: Am Sonntagmorgen sah alles noch nach einem Sieg durch Disqualifikation für das Duo Perret/Rios aus. Der Grund: In der Nacht auf Sonntag meldete das Nationale Olympische Komitee Australiens, dass das Team nicht mehr am olympischen Curling-Wettbewerb in Peking teilnehmen werde. So seien gleich mehrere Tests bei Gill positiv ausgefallen. Die 22-Jährige wurde bereits vor den Winterspielen positiv auf Corona getestet.
Dass sie überhaupt nach China reisen durfte, war laut australischen Medien nur wegen strenger Kontaktbeschränkungen möglich. Kurz vor dem Spiel hieß es dann: Die Partie kann stattfinden! Und das trotz positiven Corona-Tests. Möglich ist das, weil das australische Team anscheinend die Hygienevorschriften gemäß der chinesischen Gesundheitsbehörde einhalten konnte und der CT-Wert von Gill in einen akzeptablen Bereich fiel.
Corona keine Ausrede
Nach der Partie zeigten sich die Schweizer enttäuscht. Rios meinte: "Ich weiß es wirklich nicht. Wir hatten das Spiel unter Kontrolle und dann, dann weiß ich nicht, was passierte. Wir haben die Partie aus der Hand gegeben." Auf das Corona-Chaos beim australischen Team wollte er die Pleite nicht schieben.
Der Schweizer Curler meinte: "Wir haben derzeit eine Pandemie, wir kennen es. Wir sind doch auf alles vorbereitet. Ich denke nicht, dass das eine Entschuldigung für uns sein kann." In manchen Medien habe er gelesen, dass die Partie abgesagt werde. Für das Schweizer Mixed-Curling-Team hätte das einen Sieg durch Disqualifikation des Gegners bedeutet. Doch dazu kam es nicht. Rios: "Am Ende konnten wir eben spielen und wir haben verloren."