Fussball
Corona beim DFB erspart den Bayern 730.000 Euro
Nach dem positiven Corona-Test von Niklas Süle müssen vier weitere Bayern-Spieler in Quarantäne. Dadurch könnten die Bayern 730.000 Euro einsparen.
Süle war am Montag trotz vollständigem Impfschutz nach der Ankunft im DFB-Teamquartier in Wolfsburg positiv auf das Coronavirus getestet worden. der Covid-Fall wurde schließlich am Dienstag bekannt gegeben. Süle musste sich sofort isolieren, die Heimreise antreten.
Mit ihm auch die deutschen Teamspieler Joshua Kimmich, Jamal Musiala und Serge Gnabry sowie Salzburg-Star Karim Adeyemi. Sie mussten sich ebenfalls in Quarantäne begeben. Die Spieler reisten schließlich gemeinsam in einem Privatflugzeug von München nach Wolfsburg. Wenig später wurde auch bekannt, dass sich auch Eric Maxim Choupo-Moting isolieren muss.
Sind Bayern-Spieler ungeimpft?
Damit wurden vier Bayern-Spieler vom Münchner Gesundheitsamt als enge Kontaktpersonen eingestuft, in Quarantäne geschickt, während andere Fußballer, die ebenso im Flieger saßen, bei der Nationalmannschaft bleiben durften, dort allerdings innerhalb des Teams separiert werden. Davon ist etwa Kapitän Manuel Neuer betroffen.
Während der Münchner Torwart bestätigte, vollständig immunisiert zu sein, hat Kimmich öffentlich zugegeben, die Impfung aus Bedenken wegen möglicher Langzeitfolgen abzulehnen. Laut Angaben des Münchner Gesundheitsamt müssen Geimpfte, die als K1-Person eingestuft wurden, nicht in Quarantäne. Das legt den Verdacht nahe, dass alle betroffenen Spieler ebenfalls ungeimpft sind.
Kein Lohn während Quarantäne?
Den Bayern könnte die Quarantäne der betroffenen Spieler unerwartet einen hohen sechsstelligen Betrag bringen. Denn seit 1. November besteht in Deutschland für einen ungeimpften Arbeitnehmer im Falle einer Quarantäne kein Anspruch auf Lohnfortzahlung.
Heißt im Umkehrschluss: Für zumindest eine Woche können die Münchner die Gehälter des Quartetts einbehalten. Nach sieben Tagen können sich die Spieler dann freitesten. Eigentlich würde die Quarantäne zehn Tage dauern.
Die Bayern sind am Zug
Nun liegt es an den Bayern. Der deutsche Serienmeister könnte nach der entbrannten Impf-Diskussion rund um Kimmich jedenfalls ein Zeichen setzen, die Gehälter wirklich einbehalten. Und damit auch selbst Geld einsparen. Schließlich nagte die Corona-Pandemie auch an den sonst so gut finanziell aufgestellten Münchnern.
Kimmich verdient 20 Millionen Euro im Jahr, Gnabry zehn Millionen Euro. Musiala casht fünf Millionen Euro und Choupo-Moting noch drei Millionen Euro im Jahr. Damit würde ein Wochenlohn der vier Spieler von 730.000 Euro zusammenkommen.
Nach Informationen von "Sport1" wird das Einfrieren der Gehälter jedenfalls bereits an der Säbener Straße diskutiert. Eine Entscheidung sei demnach noch nicht gefallen. Der Meinung des Rechtsexperten Dr. Joachim Rain zufolge trage das Quartett durch den Impfverzicht jedenfalls selbst die Verantwortung für ihren Verdienstausfall. Kimmich und Co. könnten zwar das Salär einklagen, hätten demnach aber geringe Chancen auf Erfolg.