Klimaschutz
COP27 – Klimaschutz-Protest gegen Afrikas Gas-Boom
Dürre, Überschwemmungen, Waldbrände. Afrika leidet massiv unter den Auswirkungen der Klimakrise. Dennoch setzen afrikanische Staaten auch auf Erdgas.
Noch bis Freitag wird in Sharm el-Sheik (Ägypten) auf UN-Ebene über Klimaschutz verhandelt. Es ist die fünfte Konferenz auf afrikanischem Boden.
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Der Kontinent leidet besonders unter den Auswirkungen der Klimakrise. Dennoch setzen einige afrikanische Regierungen neben Erneuerbaren und Atomkraft auch auf Erdgas. Afrika fördert rund sechs Prozent der weltweiten Gasproduktion, dieser Anteil könnte bald steigen.
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Mosambik, Nigeria, Algerien, ja sogar COP27-Gastgeberland Ägypten werben auf der Klimakonferenz ganz offen für neue Erdgasprojekte. Erdgas sei "grüner" als Kohle, so die Argumentation mit Verweis auf China und Indien.
Die afrikanischen Staaten argumentieren auch, dass der Kontinent den Ausbau der Gasförderung für den sozialverträglichen Übergang hin zu einer klimafreundlicheren Wirtschaft dringend benötige.
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Afrikanische Länder tragen nur minimal zur Erderhitzung bei. Der Anteil des Kontinents an den weltweiten klimaschädlichen Treibhaugasemissionen liegt bei weniger als vier Prozent.
Protest gegen geplante Erdgasförderung
Vor dem Hintergrund der europäischen Energiekrise bringt sich Afrikas Gasindustrie in Stellung. Auf der Klimakonferenz wirbt die Afrikanische Union für Investitionen in den Gassektor.
Klimaschützer warnen davor, in kurzfristige europäische Interessen zu investieren und protestieren. Um die Erderhitzung auf 1,5 Grad beschränken zu können, dürfen keinesfalls neue Gasfelder exploriert werden.
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"Wenn Europa sich um 1,5-Grad erhitzt, dann bedeutet das für Afrika eine Erderhitzung von 2,8 Grad", erinnern Aktivisten von "Friends of the earth" am Dienstag bei einer Demonstration vor dem Medienzentrum der COP27. Die Klimakrise trifft den globalen Süden härter, ambitionierter Klimaschutz ist daher für viele Länder vor allem eine Überlebensfrage.
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COP27 Festival der fossilen Energien?
Laut UNO sind 33.449 Teilnehmer vor Ort bei der COP27. Mit dabei sind auch 636 Lobbyisten von Kohle-, Öl- und Gasunternehmen, um 25 Prozent mehr als im Vorjahr, wie die Umweltorganisation "Global Witness" berechnete. Damit ist die fossile Lobby stärker auf der Klimakonferenz vertreten als die zehn am meisten vom Klimawandel betroffenen Staaten zusammen.
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Aktivisten aus dem globalen Süden sind bei der COP27 wegen Visa-Problemen, Repressionen der ägyptischen Behörden und hoher Reisekosten unterrepräsentiert.
Die UN-Klimakonferenz in Sharm el-Sheikh drohe "ein Festival der fossilen Energien und ihrer verschmutzerischen Freunde" zu werden, so die Kritik der Umweltschützer.
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