Welt
Concordia-Kapitän erscheint erstmals vor Gericht
Im italienischen Grosseto nimmt am Montag Francesco Schettino, Kapitän des vor neun Monaten gekenterten Kreuzfahrtschiffs "Costa Concordia", an einem Beweissicherungstermin teil. Der 52-Jährige, dem wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung 15 Jahre Haft pro Todesopfer drohen, soll erstmals vor Gericht erscheinen.
Im italienischen Grosseto nimmt am Montag Francesco Schettino, Kapitän des vor neun Monaten gekenterten Kreuzfahrtschiffs "Costa Concordia", an einem Beweissicherungstermin teil. Der 52-Jährige, dem wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung 15 Jahre Haft pro Todesopfer drohen, soll erstmals vor Gericht erscheinen.
Mindestens drei Tage wird Schettino in Grosseto verbringen. Die Beweissicherung wird etwa acht Tage dauern. Vor dem Theater in Grosseto, wo das Gericht tagt, kam es zu einem Massenandrang: Rechtsanwälte, Experten und Journalisten versammelten sich vor dem Eingang. Auch mehrere Passagiere und Angehörige der Opfer waren anwesend.
Auch der österreichische Vizepräsident der Costa Concordia-Betreiberfirma Costa Crociere, gegen den wegen des Verdachts der Beihilfe zur fahrlässigen Tötung ermittelt wird, wird nach Angaben seiner Mailänder Rechtsanwältin Manuela Cigna an dem Beweissicherungstermin teilnehmen. "Er hat den Wunsch geäußert, dabei zu sein", sagte Cigna. Die ermittelnden Staatsanwälte werfen dem Oberösterreicher Mängel bei der Koordinierung der Rettungsaktion an Bord des Schiffes vor.
Beim Unglück vor der italienischen Insel Giglio am 13. Jänner war die Costa Concordia mit 4.200 Passagieren und Crew-Mitgliedern an Bord gekentert, darunter 77 Österreichern. Mindestens 30 Menschen starben. Zwei gelten offiziell noch als vermisst.