Politik

Comeback in der Politik? Jetzt spricht Sebastian Kurz

Viele wünschen sich ein Polit-Comeback von Alt-Kanzler Sebastian Kurz. In einem Interview ging er (nicht nur) auf diese Frage ein. 

Michael Rauhofer-Redl
Gibt es in Polit-Comeback des zweifachen Ex-Kanzlers? Nun spricht Sebastian Kurz Klartext. Archivbild.
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Sabine Hertel

Angesichts der jüngsten Umfrage-Werte könnte sich so manch einer in der ÖVP ein Comeback von Sebastian Kurz wünschen. Vom überlegenen ersten Platz, den man unter Kurz bei gleich zwei Nationalratswahlen einfahren konnte, ist die Partei unter Nachnachfolger Karl Nehammer meilenweit entfernt. 

Nun sprach Kurz im "Kurier" über eine mögliche Rückkehr auf die Polit-Bühne, den Wechsel in die Privatwirtschaft und die Ermittlungen gegen seine Person. Vor allem das neue Büro am Schubertring, in dem zuletzt neben Kurz auch Ex-Finanzminister Gernot Blümel gesichtet wurde, sorgte für Gerüchte, um ein politisches Comeback. Diesem erteilt Kurz jedoch eine klare Absage. 

"Nein, hier ist weder eine Zentrale der ÖVP noch einer anderen Partei. Wir haben mit einem Büro in der Nähe gestartet, irgendwann sind die Aktivitäten und das Team gewachsen. Insofern war ein Umzug notwendig. Das hat uns an den Schubertring geführt", erklärt er angesprochen auf die Spekulationen. Mit Blümel sei er zwar "nach wie vor befreundet", dieser sei aber für ein anderes Unternehmen tätig, so Kurz.

"Keine Option" – Kurz räumt mit Spekulationen auf

Die Frage nach einem möglichen Antritt bei der kommenden Nationalratswahl beantwortet Kurz ausweichend. Er habe "fast" das gesamte Erwachsenenleben in der Politik verbracht, davon zehn Jahre in Regierungsverantwortung nun sei es "sehr lehrreich und erfrischend, einmal etwas anderes zu machen". Die neuen Aufgaben seien fordernd, vor allem deswegen, weil die Routine noch fehle. Er genieße die neuen Aufgaben sehr, so Kurz, der auch die internationale Tätigkeit als Pluspunkt hervorhebt. Erst auf Nachfrage wird Kurz dann konkret.

Kapitel Politik abgehakt? "Ja, ich habe da meinen Beitrag bereits geleistet."

Auch eine Repräsentation Österreichs auf europäischer Ebene ist kein Thema für Kurz. Zwar habe es ihm stets Freude gemacht, Österreich in der EU zu vertreten. Sein politischer Mittelpunkt sei aber immer Österreich gewesen. Das Thema Comeback ist in Wahrheit keines. Er habe seinen "Beitrag bereits geleistet", wischt Kurz die Spekulationen vom Tisch. Selbst für den Fall, dass Parteifreunde aktiv auf ihn zukämen, sei eine Rückkehr "keine Option".

Die Ermittlungen gegen seine Person sieht Kurz mittlerweile gelassen. In seiner aktiven Zeit als Politiker habe er sich "täglich gegen falsche Anschuldigungen" wehren müssen. Er gehe davon aus, dass das Verfahren vor Gericht landen wird. Kurioser Nachsatz: "Auf das freu ich mich", denn: Dann könne er beweisen, dass die Vorwürfe falsch waren.

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    Altkanzler Sebastian Kurz (36) hat nun mit Conny Bischofberger ein Buch geschrieben.
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    Sabine Hertel

    Hoffnung auf "rasche Verhandlungen" 

    Themenwechsel: Angesprochen auf den Krieg in der Ukraine verweist der frühere Regierungschef auf die "historisch gewachsene Rolle" Österreichs. Diese sei es "den Dialog zwischen allen Teilen der Welt zu ermöglichen und eine Brücke zwischen Ost und West zu bauen". Er wisse aber selbst, dass das schwierig sei. 

    Den russischen Angriffskrieg bezeichnet Kurz als "absolut inakzeptabel". Er hoffe sehr auf "rasche Verhandlungen", damit das Blutvergießen ein Ende habe. "Ich glaube nicht, dass es am Ende des Tages einen militärischen Sieg gegen Russland geben wird, weil Russland eine Nuklearmacht ist". Deswegen müsse es ein Ergebnis auf dem Verhandlungstisch geben.

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