Klimaschutz
CO2-Label auf Mahlzeiten beeinflusst Essverhalten
Die wenigsten Konsumenten schauen bei der Essensauswahl aktiv auf den CO2-Fußabdruck. Wird er ausgewiesen, beeinflusst dies sehr wohl das Verhalten.
Die Angabe des jeweiligen CO2-Fußabdrucks eines Lebensmittels auf der Verpackung bringt Menschen dazu, nachhaltiger zu essen. Das haben Forschende in München und Berlin in Experimenten herausgefunden. Entscheidend sei, wie die Informationen dargestellt werden, hieß es in einer Aussendung der Ludwig-Maximilians-Universität München. Wurden Umweltkosten bzw. Ampelfarben abgebildet, war die Auswirkung am größten.
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Durchgeführt wurde das zehntägige Feldexperiment in einer der größten Mensen des Studentenwerks München. Im Versuchszeitraum wurden mehr als 8.000 Mensabesucher über die Menüdisplays nicht nur die üblichen Informationen wie die Preise der jeweiligen Gerichte und ihre Hauptzutaten angezeigt, sondern auch, wie hoch deren CO2-Fußabdruck ist.
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Den größten Effekt hatte es, wenn die Besucher erfuhren, wie viel Euro an Umweltschäden ihr Mittagessen verursacht. Auf diese Weise wurden bis zu knapp zehn Prozent weniger CO2 durch die Mahlzeiten verursacht als ohne die Information über die CO2-Emissionen.
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C02-Angaben beeinflussen Kaufentscheidung
Für das Experiment haben Wissenschafter zwei Wochen lang an der Münchner Mensa beobachtet, wie über 8.000 Gäste auf verschiedene CO2-Label reagierten.
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Manche sahen die durch das Gericht verursachten CO2-Emissionen in Gramm. Andere sahen ihren Verbrauch des CO2-Budgets, andere bekamen Infos darüber, wie hoch die durch das Gericht verursachten Umweltschäden in Euro sind. Das Ergebnis: CO2-Angaben führen dazu, dass die Gäste im Schnitt klimafreundlichere Gerichte wählen.
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"Unser Experiment macht deutlich, dass Informationen zum CO2-Fußabdruck zu einer Verhaltensänderung bei Konsumenten führen können. Diese Erkenntnis kann Politik und Wirtschaft dabei helfen, geeignete Maßnahmen für eine nachhaltigere Zukunft zu ergreifen", sagte Thorsten Sellhorn, Professor für Rechnungslegung und Wirtschaftsprüfung an der Münchner Uni. "Unternehmen könnten sich beispielsweise freiwillig dazu entscheiden, CO2-Angaben für Lebensmittel oder andere Produkte und Dienstleistungen auszuweisen."
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