CO-Vergiftung: Bruder fand tote Schwester im Badezimmer

Das 13-jährige Mädchen wollte am Sonntagabend in ihrer Familienwohnung in der Onno-Klopp-Gasse (Wien-Penzing) noch Duschen gehen. Nachdem sich das Mädchen ungewöhnlich lange im Bad aufhielt, war der Bruder besorgt. Er öffnete die Badezimmertüre, fand seine Schwester regungslos am Boden liegend – wir berichteten.

"Rauchfang kontrolliert"

"Ich bin erschüttert. Vielleicht kannte ich das Mädchen. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll", zeigt sich ein Anrainer beim "Heute"-Lokalaugenschein bestürzt. "Es gab einen Großeinsatz mit Rettung, Feuerwehr und Polizei. Es war sehr viel los. Mir ist aufgefallen, dass ein Feuerwehrmann auf dem Dach war und den Rauchfang mit einer Taschenlampe ausleuchtete."

"Sind sehr betroffen"

Eine Familie mit zwei Kindern kann das Unglück gar nicht fassen. "Als Eltern von zwei Kleinkindern sind wir besonders betroffen. Wir möchten uns das gar nicht vorstellen. Das Thermen-Service werden wir jetzt genauer einhalten", zeigten sich die beiden geschockt.

"Bei Thermenwartung nicht sparen!"

Ein Passant, selbst ein Experte für Haussicherheit, appellierte an alle Wiener mit Gastherme: "Es ist unglaublich wichtig, die Thermenwartung jährlich machen zu lassen. Dabei sollte man nicht sparen, denn oft wird diese bei Schnäppchen-Angeboten nicht ordnungsgemäß gemacht." Besonders aufpassen sollte man bei einer gleichzeitigen Benutzung von Gastherme und Klimaanlage. "Während die Klimaanlage läuft, die Gastherme ausschalten!"

Die Wiener Berufsrettung stellte in der Wohnung eine erhöhte CO-Konzentration im Badezimmer fest – wo sich auch die Gastherme befindet. Glücklicherweise konnte in den Nachbarwohnungen kein erhöhter CO-Gehalt gemessen werden. Die betroffene Wohnung wurde mithilfe von Hochleistungslüfter von den giftigen Gasen befreit.

13-Jährige erlitt Herzstillstand

Als die Rettung eintraf, wurde ein Herzstillstand festgestellt, bestätigte die Wiener Berufsrettung gegenüber "Heute". Trotz all der Reanimierungsversuche, konnte das Mädchen leider nicht mehr gerettet werden.

Kripo ermittelt

Laut ersten Erhebungen gab es bei der Therme einen Abgasrückstau. Zudem wurden mobile Klimageräte in der Wohnung gefunden. "Ob das zusätzlich die Situation verschärft hat, werden weitere Erhebungen zeigen", so der Feuerwehr-Sprecher. Das Landeskriminalamt Wien, Außenstelle West, hat die Ermittlungen übernommen.