Österreich

Chefin soll für Strom statt 6.150 € nun 36.670 € zahlen

Der Strompreis für ein Kärntner Hotel und Restaurant wurde von der Kelag um 596 (!) Prozent angehoben. Die Hotel-Chefin: "Nicht zu stemmen."

Christine Ziechert
Die Kelag in Kärnten (hier die Zentrale in Klagenfurt) hat die Preise für Strom stark erhöht.
Die Kelag in Kärnten (hier die Zentrale in Klagenfurt) hat die Preise für Strom stark erhöht.
Franz Neumayr / picturedesk.com

Birgit Gschwenter, Geschäftsführerin des Hotels und Restaurants "Südrast Dreiländerecke" in Arnoldstein (Kärnten) ist verzweifelt: "Die Kelag hat den Strom bereits um mehr als 500 Prozent angehoben", erklärt sie der "Kleinen Zeitung". Im August 2021 lagen die Stromkosten noch bei 6.152,32 Euro, heuer wurden sie für den gleichen Zeitraum auf 36.670,35 Euro festgelegt – eine Steigerung von 596 Prozent.

"Das wird bald gar nicht mehr zu stemmen sein. Man kann die Kosten über Getränke- und Speise-Preise nicht einmal im entferntesten an den Gast weitergeben", erklärt Gschwenter der "Kleinen Zeitung". Bei der Industriellenvereinigungen (IV) Kärnten melden sich immer mehr Unternehmer mit dem gleichen Problem: "Die Situation ist alarmierend und die Steigerungen teilweise noch viel drastischer. Wir haben Unternehmen, die zehnmal so viel bezahlen, und es handelt sich nicht nur um Großkonzerne", so IV-Sprecher Gilbert Waldner zur "Kleinen Zeitung".

1/65
Gehe zur Galerie
    <strong>22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar</strong>. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. <a data-li-document-ref="120078758" href="https://www.heute.at/s/einwegpfand-kommt-das-wird-ab-jaenner-neu-bei-spar-120078758">170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.</a>
    22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. 170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.
    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger

    500 % Preissteigerung gilt nicht für Haushaltskunden

    Kelag-Vorstand Manfred Freitag hatte in einem Interview mit der "Kleinen Zeitung" den Vorwurf zurückgewiesen, die Kelag wolle den Strom um bis zu 500 Prozent anheben: "Da ist nichts dran", betonte er. Nun wurde betont, dass sich die Aussage "auf die Preisentwicklung bei Haushaltskunden mit Standardprodukten bezogen hat". Bei Geschäfts- und Industriekunden sei die Situation aber eine ganz andere.

    "Diese Kunden haben individuelle Preismodelle, die sich an ihren betrieblichen Erfordernissen und am Marktpreis orientieren. Je nach Ausgangspreisniveau und je nach Preismodell des Unternehmens sind die Stromkosten aufgrund der Marktpreisentwicklung seit dem vergangenen Jahr massiv gestiegen. Wir bitten höflich um Verständnis, dass wir allgemein antworten, weil wir zu einem einzelnen Kunden aus Datenschutzgründen nichts sagen dürfen", so Freitag zur "Kleinen Zeitung".

    An der Unterhaltung teilnehmen