Charles hat Krebs: So geht's im Königreich jetzt weiter

Bei König Charles (75) ist eine Krebserkrankung diagnostiziert worden. Öffentliche Termine wird das britische Staatsoberhaupt deshalb vorerst nicht wahrnehmen. Die kurze Mitteilung des Palasts vom Montagabend wirft Fragen auf – aber nicht auf alle gibt es auch eine Antwort.

Das weiß man zum Krebs von Charles

Um was für eine Art Krebs es sich handelt, teilte der Palast nicht mit. Bekannt ist nur, dass es sich nicht um Prostatakrebs handelt. Das ist deshalb wichtig zu betonen, weil der 75-Jährige kürzlich wegen einer gutartigen Vergrößerung der Prostata operiert wurde. Bei diagnostischen Tests wurde dann "eine Form von Krebs" identifiziert. Der Monarch habe bereits am Montag mit regelmäßigen ambulanten Behandlungen begonnen.

So gehts für Charles als König weiter

Nun nimmt der König laut dem Palast vorerst Abstand von öffentlichen Terminen, wird aber weiter die Staatsgeschäfte führen. Kommentatoren schlossen aber nicht aus, dass sich die Form der Aufgaben ändert. So bespricht sich der Monarch wöchentlich – in der Regel mittwochs – mit dem britischen Premier. Diese Gespräche könnten auch virtuell stattfinden, berichtete die BBC. Auch die monatlichen Treffen des Privy Council genannten Kronrats wolle Charles wahrnehmen.

Diese Rolle hat der König in Großbritannien

Seine Aufgaben sind in aller Regel repräsentativ, politisch hat er strikte Neutralität zu wahren. Allerdings ist etwa seine Unterschrift vonnöten, um Gesetze in Kraft zu setzen. Wichtig wird 2024 das Recht des Monarchen, vor einer Wahl das Parlament aufzulösen. Nach der Abstimmung empfängt der König den Vorsitzenden der Partei, die die meisten Sitze im Unterhaus gewonnen hat, und bittet ihn, eine Regierung zu bilden. Charles ist nicht nur Staatsoberhaupt des Vereinigten Königreichs, sondern auch von 14 weiteren Ländern: ehemaligen britischen Kolonien von Australien über Kanada bis zu Inselstaaten in der Karibik.

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Diese Person könnte die königlichen Aufgaben übernehmen

Ist der König erkrankt oder weilt im Ausland, kann er einige Aufgaben an "Counsellors of State" – also Staatsräte – übertragen. Dabei handelt es sich traditionell um die Ehefrau des Monarchen, also Königin Camilla, sowie die ersten vier Personen der Thronfolge, die älter als 21 Jahre sind. Das sind Charles' Söhne Prinz William und Prinz Harry, sein Bruder Prinz Andrew und dessen älteste Tochter Prinzessin Beatrice.

Vorgeschrieben ist, dass mindestens zwei zusammenarbeiten. Da Harry und Andrew aus verschiedenen Gründen keine Termine für die Royals übernehmen, wurden Ende 2022 auf Bitte von Charles auch seine Schwester Prinzessin Anne und sein jüngster Bruder Prinz Edward zu Staatsräten ernannt.

Ist eine Abdankung von Charles denkbar?

Das ist reine Spekulation. In seiner ersten Rede an die Nation nach seinem Amtsantritt hatte Charles das Bekenntnis der verstorbenen Queen Elizabeth II zum lebenslangen Dienst erneuert. Seine Mutter habe einst versprochen, "ihr ganzes Leben, möge es kurz oder lang sein", dem Dienst an ihren Untertanen zu widmen – er wolle es ihr gleichtun, so der jetzige König. Bis zum Tod Elizabeths am 8. September 2022 war er 70 Jahre lang Thronfolger gewesen.

Das macht die Familie von Charles jetzt

Am meisten Aufsehen rief die Ankündigung hervor, dass sein jüngerer Sohn Prinz Harry aus den USA anreisen wolle, wo er seit Jahren mit seiner Familie lebt. Das Verhältnis zwischen dem 39-Jährigen und seinem Vater sowie Bruder Prinz William (41) gilt als zerrüttet. Charles' Ehefrau Königin Camilla wird weiterhin Termine wahrnehmen, wie der Palast betonte. "Sie ist in vielerlei Hinsicht eine große Stütze für ihren Ehemann", so Joe Little von der Zeitschrift "Majesty". Thronfolger William soll an diesem Mittwoch in die Öffentlichkeit zurückkehren. "Im Hause Windsor läuft alles wie gewohnt weiter, wenn es um persönliche Gesundheitsangelegenheiten geht", sagte Little.