Wien
Chaos um Corona-Demos – Gürtel gesperrt!
Die Corona-Demonstranten kämpfen gerade mit ihrer eigenen Taktik. Verwirrung der Polizei war das Ziel, doch nun trifft es auch sie selbst.
Die Taktik der Corona-Demo am Samstag sollte ein Novum darstellen. Über 100 Versammlungen wurden angemeldet, ein "Bundes Demo-Puzzle" nennen es die Organisatoren. Wer auch immer zuerst an einem Treffpunkt ankommt, soll sich als der Initiator anmelden und dadurch Verwirrung stiften.
Update: Die Lage eskaliert mittlerweile, die WEGA musste Pfefferspray einsetzen! Mehr Infos >>
Die vielen Treffpunkte führten allerdings auch dazu, dass viele schlicht nicht wussten, wo sie hin sollen. Befeuert wurde das Ganze noch vom Kärntner Rädelsführer Martin Rutter, der vom "Wiener Hauptbahnhof am Ring, wenige Minuten entfernt vom Heldenplatz" als Treffpunkt sprach.
„"Wo sind alle, wir sind ca. 50 Leute und wissen noch wohin"“
Gegendemo
Ausgelöst wurde dieses geplante Ausweichen auf den Hauptbahnhof durch Sorgen wegen einer Anti-Rassismus-Demo, die ab 14 Uhr vom Karlsplatz über den Ring zieht. Die Corona-Demonstranten wollten eine Konfrontation um jeden Preis vermeiden und weichen deswegen auf den Hauptbahnhof aus.
Viele bekamen davon zu spät Wind und ziehen seit 13 Uhr in kleineren und größeren Gruppen durch den ersten Bezirk in verschiedene Richtungen. Von dort aus versuchten sie, zum Hauptbahnhof zu gelangen. Ein Polizeihubschrauber kreist über der inneren Stadt.
„"Hallo, wo bitte ist derzeit die Demo??"“
Kessel am Belvedere
Der besser organisierte Teil der Demonstranten besteht aus rechtsextremen Gruppierungen und gewaltbereiten Hooligans. Einige hundert sammelten sich seit 12 Uhr am Quartier Belvedere in der Nähe des Hauptbahnhofes. Wohin der Zug marschieren soll, ist noch unklar.
Einige hundert Personen wurden dort gegen 13.30 Uhr kurzzeitig von der Polizei gekesselt. Doch zur Unterstützung spazieren aus Richtung der City weitere Demonstranten herbei, der Kessel dürfte also wohl bald seinen Zweck verlieren.
„"Ich bin Hbf, was mache ich jetzt?"“
In der City kam es auch schon zu einigen Anzeigen, wie in Telegram-Gruppen berichtet wird. Viele fragen sich noch immer, wohin genau sie jetzt kommen sollen, denn einen zentralen Treffpunkt gibt es nicht. Es wird wohl auf den Bereich zwischen Hauptbahnhof, Quartier Belvedere und Prinz-Eugen-Straße hinauslaufen.
Rund 2.000 ziehen gerade zwischen Fasangasse und Südtiroler Platz über den Gürtel, die Fahrbahn wurde deswegen für den Verkehr gesperrt. Um 14.30 Uhr wurde der Zug kurz vor dem Matzleinsdorfder Platz von der Polizei gestoppt, dabei kam es wegen Durchbruchversuchen auch zum Einsatz von Pfefferspray.