Welt
Chaos nach Freedom-Day: Politiker müssen Kindersitten
Dänemark gerät nach dem Freedom Day vor zwei Wochen gehörig ins Straucheln. Die Bevölkerung reagiert jetzt mit eigenen Maßnahmen.
Nachdem Dänemark sich gemeinsam mit Großbritannien dafür entschieden hat, alle Corona-Maßnahmen aufzuheben, steigen die Infektionszahlen wieder rasant an. Einige Bürgerinnen und Bürger aus dem skandinavischen Land sind demnach ob der Fundamental-Lockerungen wieder vorsichtig.
Keine Maskenpflicht mehr
Vor zwei Wochen hat sich Dänemark durchgerungen alle Corona-Maßnahmen fallen zu lassen. Keine Maske gibt es derzeit in den Gesichtern der Däninnen und Dänen – weder in öffentlichen Verkehrsmitteln noch in Bars, Restaurants oder Klubs, die wie selbstverständlich offen haben und Feierlustige willkommen heißen.
Und obwohl Regierungschefin Mette Frederiksen Ende Januar das Zurücknehmen aller Maßnahmen verkündet hatte, macht sich nicht so recht große Freude in Dänemark breit. Während in den ersten Wellen die Sorge der Skandinavier darüber bestand, dass ihr Gesundheitssystem überlastet werden würde, steht nun die Angst vor einer individuellen Ansteckung plötzlich stärker im Vordergrund denn je.
"Gerade viele junge Leute haben das Gefühl, sich in einem ständigen Hindernislauf zu befinden, um sich nicht zu infizieren“, sagt Forscher Michael Bang Petersen. Er hat im HOPE-Projekt das Verhalten seiner Landsleute während der Pandemie untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass junge Personen in Angst leben und ältere Bürgerinnen und Bürger sich derzeit oft selbst freiwillig isolieren.
Ungefährlich ist das Virus auch wie die Zahlen bestätigen durch die nun dominante Omikron-Variante geworden. Seit dem "Freedom Day" stieg die Zahl der Spitalspatienten in Dänemark von 975 auf ein Rekordniveau von knapp 1.300 Personen rasant an. Mittlerweile merkt man vielerorts die Problemstellen. Demnach würden ob der hohen Siebentagesinzidenz von über 5.000 viele Personen aufgrund von Quarantäne-Bestimmungen in ihren Berufen fehlen. Erst letzte Woche mussten zahlreiche Kindergärten schließen, da keine Betreuerinnen und Betreuer verfügbar waren.
In Hvidovre, einem Nachbarort von Kopenhagen, kümmerten sich schließlich die Mitarbeiter im Rathaus, um die Kinder. Auf der Insel Seeland wurden Pensionistinnen und Pensionisten dazu aufgefordert sich zur Kinderbetreuung aber auch bei der Altenpflege zu engagieren.