Welt
Chaos bei Pfadfinder-Treffen – 600 Jugendliche kollabie
Ein ehemaliger Leiter erhebt schwere Vorwürfe wegen Nahrungsmittelknappheit und mangelnder Organisation der größten Pfadfinder-Veranstaltung der Welt.
Ein ehemaliger Pfadiführer hat schwere Vorwürfe gegen die Organisatoren des "World Scout Jamboree" erhoben, bei dem 600 Jugendliche aufgrund extremer Hitze kollabiert sind. Er behauptet, es sei auch aufgrund von Nahrungsmittelknappheit dazu gekommen. So hätten Kinder zeitweise nur ein Dessert zum Mittagessen bekommen. Zudem sei das medizinische Personal überfordert gewesen und Beschwerden seien unter den Tisch gekehrt worden.
43.000 Teilnehmer aus 158 Ländern
Der ehemalige Jamboree-Leiter beschuldigt auch die britischen Kontingentführer, dem Personal zu untersagen, Bilder der desolaten Zustände zu teilen – eine Praktik, die er als "teuflisch" bezeichnet. Etwa 43.000 Personen aus 158 Ländern nehmen derzeit am Pfadi-Großlager "World Scout Jamboree" in Südkorea teil. Das Lager gilt als das weltweit größte Jugendcamp.
Die Veranstaltung fällt mit der höchsten Hitzewarnung der Regierung seit vier Jahren zusammen – die Temperaturen steigen in einigen Teilen Südkoreas in dieser Woche auf über 38 Grad. Während einige Eltern berichteten, ihre Kinder hätten trotzdem eine gute Zeit, gaben andere an, die Zustände seien "absolut schockierend". Ihre Kinder hätten das Gefühl, "dass sie sterben werden".
Keine Zelte, dreckige Toiletten
Der ehemalige Jamboree-Leiter kritisiert gegenüber der "Daily Mail" die mangelnde Organisation, den Mangel an Kommunikation und das Verschleiern wichtiger Informationen. Eltern beschwerten sich demnach auch darüber, ihre Kinder säßen draußen in einem "von Mücken befallenen Feld" ohne Zelte, dafür mit verschmutzen Toiletten und knappem Essen fest.
Die Organisatoren des World Scout Jamboree wurden um eine Stellungnahme gebeten, haben jedoch bisher nicht geantwortet. Der bekannte Abenteurer Bear Grylls, der ebenfalls an der Veranstaltung teilnimmt, hat die Teilnehmer dazu aufgerufen, ruhig zu bleiben und sich gegenseitig zu unterstützen.