Technologie-Erdbeben
Chaos bei OpenAI – muss jetzt auch Mira Murati gehen?
Für die KI-Branche ist es ein Erdbeben: OpenAI-Chef Sam Altman verliert seinen Job. Jetzt ist ein Streit um die Zukunft des Unternehmens entbrannt.
Nach Berichten über eine mögliche Rückkehr von Sam Altman hat der Verwaltungsrat von OpenAI überraschend einen neuen Interim-CEO installiert, wie verschiedene US-Medien berichten. Demnach soll der frühere Chef des Streaming-Dienstes Twitch, Emmett Shear, das Unternehmen künftig leiten.
Zuvor hatten große Geldgeber wie Microsoft und die Risikokapitalgesellschaft Thrive Capital sich für eine Rückkehr von Sam Altman starkgemacht. Laut Medienberichten soll Microsoft-Chef Satya Nadella nicht über die Absetzung von Altman informiert worden sein – nun soll Altman direkt bei Microsoft anheuern.
Die bisherige OpenAI-Technologiechefin Mira Murati sollte eigentlich das Unternehmen übergangsweise führen. Doch nachdem sie sich öffentlich stark für eine Rückkehr von Altman gemacht hatte, übernimmt nun Shear das Ruder. Ob Murati weiterhin für das Unternehmen arbeitet, ist noch nicht bekannt.
Vorstand spricht von Vertrauensverlust
OpenAI hatte Altman am Freitag überraschend gefeuert. Das auf künstliche Intelligenz spezialisierte Unternehmen erklärte zur Begründung, der 38-Jährige sei in seiner Kommunikation mit dem Verwaltungsrat nicht immer "ehrlich" gewesen. "Der Vorstand hat nicht länger Vertrauen in seine Fähigkeit, OpenAI weiterzuführen." Wenig später gab OpenAI-Mitgründer Greg Brockman seine Kündigung bekannt.
OpenAI war 2015 zunächst als Non-Profit-Unternehmen gegründet worden. 2019 erlaubte eine Umstrukturierung aber das Erwirtschaften begrenzter Gewinne. Der Software-Riese Microsoft stieg im selben Jahr mit zunächst einer Milliarde Dollar bei OpenAI ein.
Das Unternehmen sorgte dann vor rund einem Jahr mit der Einführung von ChatGPT für Furore: Das Programm ist in der Lage, mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) aus sehr kurzen Eingabeaufforderungen beispielsweise Essays, Gedichte oder Unterhaltungen zu generieren. ChatGPT machte die Möglichkeiten der KI damit schlagartig einem großen Publikum bewusst – was auch zu Befürchtungen zum Potenzial von KI geführt hat.