Helfer waren im Kriegsgebiet

Caritas-Christkind brachte Holz & Essen in die Ukraine

"Es ist der härteste Winter seit Ausbruch des Kriegs", so Caritas-Chef Klaus Schwertner. Er bittet daher dringend um Spenden für die Ukraine.

Wien Heute
Caritas-Christkind brachte Holz & Essen in die Ukraine
Caritasdirektor Klaus Schwertner und ein Team von Helfern besuchten Projekte für Kinder und Winternothilfe. Nothilfe hat bereits mehr als 4 Millionen Menschen erreicht.
Elisabeth Sellmeier und Alina Rheindorf/Caritas

Ein Team der Caritas aus Österreich besuchte wenige Tage vor Weihnachten zahlreiche ihrer Hilfsprojekte in der Ukraine. "Die humanitäre Lage ist im dritten Kriegswinter dramatischer denn je. Die Not der Menschen, vor allem von Alten und Kindern, ist enorm", sagt Caritasdirektor Klaus Schwertner nach seinem siebentägigen Besuch in Schytomyr und Kyiv sowie in Lubny und Poltava im Osten des Landes.

Schwertner schildert die dramatische Situation vor Ort: "Der Alltag wird von Raketen- und Drohnenangriffen begleitet. Durch massiven Beschuss der Energieinfrastruktur wird Kälte in diesem Krieg stärker noch als bisher als Waffe eingesetzt. 80 Prozent der Wärmekraftwerke, 50 Prozent der Umspannwerke und 30 Prozent der Wasserkraftwerke wurden zerstört oder schwer beschädigt. Heizung, Strom und Wasserversorgung fallen bei Außentemperaturen von bis zu -20 Grad immer wieder aus. Der Krieg tobt längst nicht mehr nur an der Front. Auch die Zivilbevölkerung ist stark betroffen. Von einem Weihnachtsfrieden ist das Land weit entfernt, doch die Menschen wünschen sich nichts mehr als Frieden in einer freien und unabhängigen Ukraine."

51.000 Luftalarme seit Februar 2022

Die Folgen des Krieges seien brutal, so Schwertner: "Seit Februar 2022 zählten die Behörden mehr als 51.000 Luftalarme – im besten Fall ist es Psychoterror, im schlimmsten Fall bedeuten die Alarme Zerstörung, Verletzte und Tote. Gerade für Kinder sind die psychologischen Folgen verheerend." Das Team der Caritas war selbst mehrmals täglich gezwungen, Luftschutzräume aufzusuchen. "Doch wenn es in dieser Zeit so etwas wie eine gute Nachricht gibt, dann die: Unsere Hilfe wirkt, sie wärmt und sie macht für viele Männer, Frauen und Kinder einen großen Unterschied – gerade auch jetzt zu Weihnachten. Seit Ausbruch des Angriffskriegs hat die Caritas mit ihren Partnerorganisationen bereits mehr als 4 Millionen Menschen mit humanitärer Hilfe erreicht. Wir dürfen unsere Nachbarinnen und Nachbarn jetzt nicht im Stich lassen! Die ukrainische Grenze ist von Wien gleich weit entfernt wie Bregenz. Das ist kein Sprint, sondern der längste Hilfsmarathon, den Europa und somit auch Österreich seit dem Zweiten Weltkrieg laufen müssen. Und unsere Hilfe wird dringender benötigt denn je."

Es ist leider keine Übertreibung zu sagen, dass diese Hilfe für viele Menschen das Überleben sichert
Klaus Schwertner
Caritas-Präsident

Caritas verteilt Brennholz und Lebensmittel bereits mehr als 14,6 Millionen Menschen sind innerhalb des Landes auf humanitäre Hilfe angewiesen. Knapp 3,5 Millionen Ukrainer wurden zu Vertriebenen im eigenen Land, allein seit August 2024 kamen 180.000 Menschen dazu. Und mehr als 6,8 Millionen Menschen sind aus ihrer Heimat geflohen. Auf ihrer Reise besuchte das Team der Caritas zahlreiche Projekte für Kinder, sogenannte Winternothilfe-Projekte, Brennholz-Verteilungen und Suppenküchen für obdachlose und armutsbetroffene Menschen, aber auch Projekte, bei denen alte und pflegebedürftige Menschen und Menschen mit Behinderung von der Caritas betreut werden.

Caritas-Helfer in der Ukraine

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    Besonders die Kinder sind von dem Krieg und seinen Auswirkungen betroffen.
    Besonders die Kinder sind von dem Krieg und seinen Auswirkungen betroffen.
    Elisabeth Sellmeier und Alina Rheindorf/Caritas

    "Gemeinsam mit der Caritas Ukraine haben wir bei Minusgraden Brennholz in entlegenen Dörfern verteilt, Menschen mit Lebensmitteln, warmen Mahlzeiten und Schlafsäcken versorgt und wir haben Kinderschutzzentren besucht, in denen so etwas wie Kindheit im Krieg möglich sein soll. Es ist leider keine Übertreibung zu sagen, dass diese Hilfe für viele Menschen das Überleben sichert." Nicht zuletzt ermöglichte die Hilfsbereitschaft von Menschen in Österreich seit Beginn des Angriffskriegs Hilfslieferungen im Ausmaß von 500 Tonnen – eine Viertelmillion Ukrainer*innen hat in Form von Lebensmittelpaketen, Hygieneprodukten und Trinkwasser Unterstützung erhalten.

    Caritas-Appell an Bundesregierung

    Schwertner appelliert an die Verantwortlichen der nächsten Bundesregierung, in der humanitären Hilfe für die Ukraine im kommenden Jahr nicht nachzulassen, Solidaritätsbesuche in Kyiv vorzubereiten und entsprechende Mittel aus dem Auslandskatastrophenfonds bereitzustellen: "Die Hilfe muss weitergehen – denn der Bedarf nimmt mit Fortdauer des Krieges zu." Die Caritas bittet angesichts der angespannten Lage auch weiterhin um Spenden für die Menschen vor Ort. Schwertner: "Gemeinsam mit unseren Spenderinnen und Spendern wollen wir ein kleines Weihnachtswunder für unsere Nachbarn in der Ukraine möglich machen." Konkret sucht die Caritas Helfer*innen für das Jahr 2025. Mit einer monatlichen, frei wählbaren Spende wird die langfristige Hilfe sichergestellt. Der Spendenauftrag ist befristet für ein Jahr und endet automatisch mit Jahresende 2025.

    ➤Mit 15 Euro schenkst du Kindern einen sicheren Raum zum Spielen

    ➤Mit 20 Euro schenkst du einer Familie Brennholz für eine Woche

    ➤Mit 30 Euro schenkst du ein Nothilfepaket für einen Haushalt

    2025 Caritashelfer werden und ein Jahr lang Kindern im Krieg helfen

    Spendenkonto
    BIC: GIBAATWWXXX
    IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560
    Kennwort: Ukraine Soforthilfe
    Spende jetzt unter: https://wirhelfen.shop/ukraine

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    Auf den Punkt gebracht

    • Die Caritas Österreich hat kurz vor Weihnachten zahlreiche Hilfsprojekte in der Ukraine besucht und betont die dramatische humanitäre Lage im dritten Kriegswinter, insbesondere für Alte und Kinder.
    • Caritas-Chef Klaus Schwertner appelliert dringend um Spenden, um die fortlaufende Hilfe sicherzustellen, da die Not durch zerstörte Infrastruktur und extreme Kälte weiter zunimmt.
    red
    Akt.