Steiermark

Teuerung – Caritas muss Lebensmittel-Ausgabe verdoppeln

Neueste Zahlen von der Caritas belegen, dass die Teuerung die Bevölkerung mit voller Wucht trifft. Nun werden weitere Maßnahmen gefordert.

Tobias Kurakin
Die Caritas muss immer mehr Personen helfen.
Die Caritas muss immer mehr Personen helfen.
Caritas Wien

Die Teuerungswelle, die die Preise in Österreich in die Höhe schnellen lässt, ist eine große Belastung für die Menschen im Land. Mittlerweile schlagen auch immer mehr Hilfsorganisationen Alarm und warnen vor den Folgen der massiven finanziellen Belastung für die Bevölkerung.

Immer mehr Erstkontakte

"Zuletzt ist die Zahl der Erstkontakte bei uns um 30 Prozent gestiegen. Da sprechen wir etwa von Familien, bei denen die Frau nur Teilzeit arbeitet, weil die Kinder noch klein sind. Oder von solchen, die gerade ein Haus gebaut haben und die Kreditraten zu zahlen sind", sagt die neue steirische Caritas-Direktorin Nora Tödtling-Musenbichler im Gespräch mit der "Kleinen Zeitung".

Sie bemerke auch, dass nun vermehrt Menschen auf der Suche nach Lebensmitteln sind. Während die Caritas früher noch eine Tonne am Tag an Nahrung ausgegeben hat, sind es mittlerweile über 2,5 Tonnen. Die Hilfesuchenden würden zudem gleich mehrere Anliegen mitbringen.

"Früher ist es etwa um eine Stromrechnung gegangen. Heute sind es Strom und Miete und Lebensmittel und psychische Probleme", so Tödtling-Musenbichler. Mit Blick auf die hohen Energiekosten und eine mögliche Steigerung im Herbst meint die Caritas-Direktorin, dass es nun Hilfspakete und Kooperationen mit den Energieversorgern brauche.

Statt Preisdeckeln für die Stromrechnung oder gar den Strompreis schlägt die Caritas Veränderungen im Bereich der Sozialleistungen vor. Diese sollen demnach an die Inflation angepasst werden, um den Menschen, die es besonders notwendig haben, mehr Geld zuzusichern.

Im Vergleich zu anderen Ländern sei man in Österreich aber noch gut dran. So meint Tödtling-Musenbichler: "Wir leben in einem Land mit einem hohen Wohlstandsniveau, mit dem Unterschied, dass Menschen mit wenig Einkommen von den Krisen massiv betroffen sind". Nun müsse die Politik jedenfalls bei ihren Maßnahmen berücksichtigen, dass eine gesellschaftliche Spaltung abgewendet werden muss.

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