Niederösterreich
Car-Napping extrem! 19-Jährigen aus Mercedes gezerrt
Ein 19-Jähriger war in NÖ einfach aus seinem Mercedes gezerrt worden, ein 54-Jähriger fast tot geprügelt. Jetzt sitzt der Clan-Chef (35).
Fahdnungserfolg für die Polizei nach zwei unfassbar brutalen Carnapping-Fällen in NÖ und Wien: Eine Rumänen-Bande hatte im Oktober 2016 einen 19-Jährigen mit seinem Mercedes in Deutsch/Wagram (Gänserndorf) gestoppt, warf das Opfer in den Kofferraum, fuhr mit dem Teenager auf einen Feldweg.
Opfer rief aus Kofferraum Polizei
Am Feld zerrten sie das Opfer aus dem 180 C Mercedes, schlugen es massiv und sperrten es anschließend in den Kofferraum ein. Mit dem 19-Jährigen im Heck brausten die Kriminellen weiter. Dem Teenager gelang es, noch aus dem Kofferraum die Polizei zu alarmieren. Auf einem weiteren Feldweg warfen die Männer das verletzte Opfer aus dem Wagen, traten es, raubten ihm noch Bankomatkarte, über 100 Euro sowie das Handy und flüchteten mit zwei Wagen: mit dem Mercedes des 19-Jährigen und einem Kombi.
In Wien wurde nur wenige Tage später, am 12. Oktober 2016, ein 54-jähriger Lagerarbeiter übel zugerichtet: Die Rumänen zerrten den Wiener aus dem Opel, schlugen und fesselten ihn, raubten ihm den Opel Astra, Handy, Bankomatkarte und Bargeld. Das Opfer wurde dabei lebensgefährlich verletzt und danach gefesselt in einem Gebüsch in einer Sackgasse gefunden. Der 54-Jährige überlebte nur dank mehrstündiger Notoperation - alles dazu hier.
Weiters sollen zwei Haupttäter ein Ehepaar (20, 30) unter einem Vorwand in ein rumänisches Lokal in Wien-Favoriten gelockt haben. Dort wurde das Paar bedroht und ausgeraubt. In der Folge wurden beide Opfer in eine unter falscher Identität angemieteten Lagerhalle in Wr. Neustadt gebracht, wo einer davon gefesselt und festgehalten wurde. Erst am nächsten Tag konnte er die Unachtsamkeit eines Bewachers ausnützen und flüchten. Der 20-Jährige wurde schwer verletzt.
35-Jähriger in Wien festgenommen
Durch umfangreiche Ermittlungen der Raubgruppe des LKA NÖ konnten schließlich sechs der sieben Täter festgenommen werden, drei davon sitzen in Korneuburg in Haft, drei weitere in Auslieferungshaft. Nur: Ein Verdächtiger (35) war jahrelang flüchtig.
Nach weiteren Ermittlungen des Landeskriminalamts Niederösterreich wurde der beschuldigte Rumäne am Samstag in Wien-Favoriten festgenommen. Gegen den Mann hatte ein weiterer EU-Haftbefehl aus Rumänien wegen schwerer Körperverletzung bestanden. Bei der Festnahme wurden die Beamten auf ein Begleitfahrzeug aufmerksam. In dem Transporter, der sich als in Deutschland gestohlen herausstellte, waren 30 Elektrobaumaschinen – aus Belgien, Deutschland und Österreich stammendes Diebesgut.
Als Fahrer und Beifahrer agierten eine 18-Jährige sowie ein 29-Jähriger. Beide Personen haben eine Verbindung zum Hauptbeschuldigten. Die Frau ist laut Polizei eine Bekannte, der Mann der Cousin des 35-Jährigen. Die beiden wurden angezeigt, der 35-Jährige in die Justizanstalt Wien-Josefstadt eingeliefert. Ihn erwartet jetzt eine Anklage wegen schweren Raubes und Mordversuches. Es gilt die Unschuldsvermutung.