Energiekosten explodieren
"Butterbrot ist für mich Luxus" – Angst vor Heizkosten
Die Energiekosten werden auch im neuen Jahr kräftig steigen. Caroline ist davon stark betroffen, sie fürchtet sich vor neuen Rechnungen.
Caroline muss sich ganz genau überlegen, wann und wie lange sie heizt, denn jede Minute, in der ihre Wohnung in Döbling wärmer wird, geht ins Geld. Sie lebt in Angst vor Abrechnungen und Kostensteigerungen. Mit dem Geld, mit dem sie früher gut ausgekommen ist, wird es mittlerweile zunehmend knapper. Auch kleine Belohnungen, die sie sich früher gerne gekauft hat, kann sie sich nicht mehr leisten.
"Ich fürchte mich vor der Abrechnung"
"Ich habe die letzte Abrechnung noch nicht bekommen, aber ich fürchte mich schon davor", erklärt die 78-Jährige. Von der Politik und der Gesellschaft fühlt sie sich vergessen und würde sich wünschen, etwas mehr gesehen zu werden. Ihr größter Wunsch ist jedoch ein ganz einfacher: "Ich möchte einfach, dass die Teuerungen zurückgehen."
Die Aussicht, dass die Preise noch mehr ansteigen könnten, macht ihr Angst: "Es wird immer ärger. Alles wird teurer. Ich habe mir ein Roggenbrot gekauft, das kostet vier Euro, die Butter dazu drei. Für mich ist ein Butterbrot schon ein Luxus. Früher war das alles viel billiger."
Ihr Alltag besteht immer wieder aus der Frage "Entweder oder": Etwas länger duschen oder ein paar Minuten länger heizen? Den Lieblings-Kaffee kaufen oder lieber sparen? Auf die Dauer beschreibt Caroline das als sehr belastend. "Wenn ich alleine in der Wohnung sitze, dann kreisen die Gedanken. Wenn ich meine Schlafpulver nicht nehme, dann geht das überhaupt nicht. Dann habe ich die Filme im Kopf." Hat sie sich früher gerne kleine Leckereien gegönnt, muss sie heute abwägen, ob das Geld dafür noch reicht.
"Weiß nicht, wie es weitergehen soll"
"Das Geld wird einfach knapper gegen Ende des Monats als früher, da kämpft man dann schon", gibt sie zu. Auch psychisch ist es belastend für die 78-jährige, jeden Cent zweimal umdrehen zu müssen: "Man hört und liest darüber, das belastet einen schon. Ich habe schon sehr große Angst." Am schlimmsten wäre es für sie, wenn sich die derzeitige Situation nicht verbessert oder gar verschlimmert. "Ich weiß nicht, wie das alles weitergehen soll, wie ich mir alles leisten soll."
Auch die neue Regierung macht ihr wenig Hoffnung: "Die richten sich halt so wie sie es brauchen, aber es ist ein Kasperltheater", findet Caroline. Auch die Versprechen großer Energiekonzerne, die Heizungen bis Februar nicht abzudrehen, sieht sie mehr als ein Aufschieben an: "Momentan ist es eine Erleichterung, aber ab Februar ist das dann wieder vorbei." Abends dreht sie die Heizung komplett ab oder lässt sie nur auf sehr kleiner Stufe laufen. "Mir ist in der Früh dann schon recht frisch", doch das Heizen ist die Hauptbelastung für Caroline und nur so kann sie diese kontrollieren.
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Auf den Punkt gebracht
- Caroline, eine 78-jährige Frau, lebt in ständiger Angst vor steigenden Energiekosten und den damit verbundenen Rechnungen.
- Sie muss jeden Cent zweimal umdrehen und fühlt sich von der Politik und Gesellschaft im Stich gelassen, während sie sich wünscht, dass die Teuerungen zurückgehen.