Wien
Bus-Unternehmerin fordert Alkolock-Pflicht bei Öffis
In Kierling zog die Polizei einen alkoholisierten, übermüdeten Buslenker aus dem Verkehr. Eine Bus-Unternehmerin fordert nun Alko-Tests für Lenker.
Vor den Toren Wiens war am Donnerstag ein Öffi-Bus in Schlangenlinien unterwegs. Die Alko-Fahr verlief ohne Unfall und Verletzte. Der Betrieb auf der Linie war aber für 45 Minuten unterbrochen, Fahrgäste mussten viel Geduld aufbringen – "Heute" berichtete.
Misst das Gerät Alkohol, startet der Motor nicht
Sabine Zuklin, Bus-Unternehmerin aus Klosterneuburg, stellt seit 2021 ihren Fuhrpark auf Fahrzeuge mit Alkolocks um. Diese sind fix im Fahrzeug verbaut. Misst das Gerät Alkohol in der Atemluft, lässt sich der Bus nicht starten. "Bei kurzen Pausen kann man den Bus ohne Alko-Test starten. Bei längeren Stopps – wie Mittagspausen – muss sich der Fahrer aber neu testen", erklärt Zuklin gegenüber "Heute".
Kontrollen sorgen für Konflikte
Von Stichproben-Kontrollen habe man sich verabschiedet, diese seien zu konflikt- und fehlerbehaftet, so Zuklin. Wenn Kollegen Kollegen kontrollieren, könne das leicht zu Unmut führen – oder dazu, dass ein Auge zugedrückt werde. Die Unternehmerin fordert daher, dass Alkolocks für Linienbusse zur Pflicht werden sollen. Sie habe dieses Thema gegenüber dem Verkehrsverbund Ostregion bereits angesprochen, bisher habe es aber keine Reaktion gegeben.
Dr.Richard und Wiener Linien setzten auf Stichproben
Bei Dr.Richard setzt man hingegen derzeit auf unangekündigte Alkotests. Ob dieses Vorgehen aufgrund des aktuellen Vorfalls einer Überprüfung unterzogen wird, wollte man gegenüber "Heute" nicht kommentieren.
Auch für Wiener Linien sind Alkolocks derzeit kein Thema, wie eine Sprecherin gegenüber "Heute" sagt. "Für Straßenbahn- und U-Bahn-Fahrer*innen sowie Buslenker*innen der Wiener Linien gilt absolutes Alkoholverbot im Dienst. Sicherheit hat bei uns höchste Priorität. Daher gibt es seit Jahren regelmäßig unangekündigte Alkoholtests. Diese werden mit den auch bei der Polizei bewährten Vortestgeräten vorgenommen. Sobald ein Alkotest bei eine*m Mitarbeiter*in als Ergebnis etwas anderes als 0,0 Promille zeigt, hat dieser Mitarbeiter im Fahrdienst nichts mehr verloren. Dieses Vorgehen hat sich bewährt", heißt es.