"Wiener Weg" als Ziel
Bures: "Sozialdemokratie soll Nummer Eins werden"
Mit einem "starken Kandidatenteam" möchte die Wiener SPÖ in die Nationalratswahl 2024 ziehen. Neben Doris Bures stehen auch neue Namen auf der Liste.
Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) gab am Montag die Namen des "starken Kandidatenteams mit breiter Expertise" bekannt, mit dem die Wiener SPÖ in die Nationalratswahl einziehen möchte. Angeführt wird die Liste von der zweiten Nationalratspräsidentin und stellvertretenden SPÖ Wien-Landesparteivorsitzenden Doris Bures.
Auch Bildungsdirektor auf der Liste
Neu in den Nationalrat sollen die Chefin der Privatangestellten-Gewerkschaft Barbara Teiber und Bildungsdirektor Heinrich Himmer einziehen. Für Himmer bedeute die neue Aufgabe, sich auch weiterhin der Bildungspolitik zu widmen. Sein Amt als Bildungsdirektor wird Himmer bis zur Nationalratswahl weiter ausfüllen. "Unsere Kinder verdienen alle Chancen und die beste Bildung: Es braucht abwechslungsreiche ganztägige Bildung von Anfang an. Bildung muss Talente fördern, anstatt Fehler zu suchen.“
Starker Frauenanteil
Besonders betont hat Ludwig auch die Ausgewogenheit zwischen den Geschlechtern, auf die man besonders großen Wert gelegt habe. Auf der Landesliste habe man somit 50 Prozent und in den Regionalwahlkreisen sogar 54 Prozent weibliche Kandidaten. Auch habe man gezielt Migrationsgruppen berücksichtigt, betonte Ludwig. Diese finden sich aber eher auf den hinteren Rängen der Liste.
Mehr "Wiener Weg" für Österreich
Doris Bures habe sich über Jahrzehnte in unterschiedlichsten Funktionen bewährt und Ludwig zeigte sich besonders erfreut, dass sie jetzt bereit sei, diese Aufgabe zu übernehmen. Die zweite Präsidentin führe alle Umfragen in Sachen Glaubwürdigkeit und Vertrauen an. Auch für Bures sei es das Ziel, den Gestaltungswillen, für den Wien stehe, auch auf Bundesebene umzusetzen: "Ein bisschen mehr Wiener Weg würde dem Land guttun." Sie wolle die Sozialdemokratie in Österreich wieder zur Nummer Eins machen.
Hinter Bures kandidiert Himmer. Dahinter folgt Teiber, mit der erstmals seitdem nunmehrigen ÖGB-Präsidenten Wolfgang Katzian die GPA mit der Vorsitzenden wieder im Nationalrat vertreten sein sollte. Teiber betonte, sich vor allem Sozialthemen zuwenden zu wollen. Das geht vom leistbaren Wohnen bis zu sicheren Pensionen.
Gute Chancen
Auch für Jan Krainer, Vierter der Landesliste und Finanzsprecher und Fraktionschef in diversen Untersuchungsausschüssen, würden die Chancen gut stehen, wieder in den Nationalrat einziehen zu können. Bei günstigem Ausgang könnte es auch für die Listenfünfte Elke Hanel-Torsch, geschäftsführende Vorsitzende der Wiener Mietervereinigung, ein Mandat geben.
Schwieriger sieht es dann schon für Christoph Matznetter, Platz sechs, Chef des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes aus. Julia Herr darf vermutlich schon fix mit einem Bundesmandat rechnen.
Wieder in den Nationalrat einziehen wird trotz Schrebergarten-Affäre auch die Favoritnerin Petra Bayr, die ihren Wahlkreis vor dem Simmeringer Himmer anführt. Dieser löst Harald Troch ab, der von der Bezirkspartei nicht mehr aufgestellt wurde.
Ziel und ein klares Signal
Die Wiener SPÖ sendet diesmal ein klares Signal an die Jugend. Mit einem Altersdurchschnitt von 40 Jahren in Regionalwahlkreisen sind die Kandidaten insgesamt erneut jünger geworden. Im Vergleich: 2017 lag das Durchschnittsalter hier noch bei rund 48 Jahren. Als Ziel gab Ludwig an, dass die SPÖ wieder stärkste Partei in der Bundeshauptstadt sein sollte: "Wir wollen zeigen, wir können es besser", betonte der Stadtchef.