Politik
Buh-Rufe, Pfiffe – Corona-Leugner stören Kurz-Besuch
Kanzler Kurz und die Regierungsspitze trafen sich zum Mittagessen im Prater. Der Appetit ist ihnen vergangen – Corona-Leugner störten die Aktion.
Riesen-Polizeiaufgebot, Buh-Rufe und ein Pfeifkonzert bei einem Pressetermin der Bundesregierung Mittwochmittag im Wiener Schweizerhaus. Während seines Statements wurde Bundeskanzler Sebastian Kurz (VP) immer wieder von Corona-Rebellen und Impf-Gegnern gestört. Die Zwischenrufe ("Kurz muss weg") der Virus-Leugner und Maßnahmen-Kritiker waren dabei teilweise so laut, dass der VP-Chef seine Rede unterbrechen musste. Bereits beim Eintreffen der Regierung hatten einige Personen Kurz, Kogler und Co. mit harter Kritik begrüßt.
FPÖ rief zur Kritik auf
Die FPÖ hatte bereits Stunden vor dem Termin in Sozialen Netzwerken dazu aufgerufen, "Sebastian Kurz und seiner Regierung für Eintrittstests, Maskenpflicht und Dauerlockdown" zu danken. "Heute wäre eine gute Gelegenheit dazu", schrieb etwa Wiens Oberblauer Dominik Nepp auf Twitter. Später teilte man hämisch den notwendigen Polizei-Einsatz rund um eine amtsbekannte Corona-Leugnerin, die während der Pandemie wiederholt festgenommen worden war und eine Regenbogenfahne zerrissen hat.
Mittagessen der Regierung
Eigentlich war der Medientermin angesetzt, um den ersten Öffnungstag für die heimische Gastronomie einzuläuten. Bundeskanzler Sebastian Kurz, Vizekanzler Werner Kogler, Tourismusministerin Elisabeth Köstinger und Staatssekretärin Andrea Mayer hatten sich zum gemeinsamen Mittagessen im Schweizerhaus im Wiener Prater getroffen – der Appetit dürfte ihnen gehörig vergangen sein.
Wie berichtet, haben ab dem 19. Mai Österreichs Tourismus-, Freizeit- und Veranstaltungsbetriebe wieder offen. Auch die Gastronomie darf endlich wieder aufsperren und Gäste kulinarisch verwöhnen. In den Restaurants und Lokalen gelten aber weiterhin strenge Sicherheitskonzepte, wie Maskenpflicht, 2-Meter-Abstand-Regel sowie eine Registrierung.
In seinem Statement vor dem Schweizerhaus zeigte sich Kanzler Kurz mit der Entwicklung der Corona-Lage im Land sichtlich zufrieden. "Die Zahl der Infektionen ist in den letzten Tagen deutlich zurückgegangen", so der VP-Chef. Zeitgleich sei die Zahl der Impfungen gestiegen und der Fortschritt bei den Stichen schreite immer weiter voran.
"Nicht übermütig werden"
Trotz der stabilen Lage im Land mahnt der Kanzler aber zur Vorsicht: "Mein Appell an die Österreicher ist, dass wir bitte nach wie vor mit Vorsicht umgehen. Wir dürfen jetzt nicht übermütig werden." Zudem gab Kurz auch gleich einen kleinen Ausblick in Richtung Juni, sollte sich die Situation in Österreich nämlich weiter verbessern, könnten schon bald weitere Lockerungen folgen.
"Die Bundesregierung arbeitet schon daran, nächste Schritte vorzubereiten", erklärt Kurz. "Bereits im Juni" könnte es die "nächsten Erleichterungen" geben. Dabei sollen die Sicherheitsstandards schrittweise abgebaut werden. Vizekanzler Werner Kogler stimmte Kurz zu und ergänzte: "Viel besser könnte es an diesem Tag nicht sein."