Ukraine

Bub starb, als er Nachbarn vor Russen-Raketen warnte

Ein tragisches Schicksal ereilte einen Teenager in der Ukraine: Er rannte los, um seine Nachbarn vor einem Luftschlag zu warnen, wurde dann getötet.

Nikolaus Pichler
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Der Schüler aus Odessa wurde nur 14 Jahre alt. 
Der Schüler aus Odessa wurde nur 14 Jahre alt. 
Screenshot Facebook

Die "Daily Mail" berichtete am Mittwoch über die Geschichte des Schülers in Odessa. Als die Sirenen in der Hafenstadt wegen eines bevorstehdenen Luftalarms aufheulten lief Viacheslav Yalyshev (14) sofort los. Laut dem Bericht wollte er seine betagten Nachbarn vor dem Luftschlag warnen, anstatt in den nächsten Bunker zu flüchten. 

Das berichtet das britische Blatt in Berufung auf seinen Vater Yevhen Yalyshev, der auch als Soldat in den ukrainischen Luftstreitkräften dient. Er kämpfte bereits im Krieg um die Ostukraine.

Bub sorgte sich um Nachbarn

Viacheslav sei besorgt gewesen, dass seine Nachbarn nicht die richtigen Warn-Apps auf ihren Telefonen installiert hätten,  sagt sein Vater. Doch während er loseilte, begann der russische Raketenhagel. Zwei Raketen trafen einen Schlafsaal und eine Kirche. In der Nähe der Explosion hielt sich auch der Jugendliche auf und wurde dadurch getötet. 

Der Bürgermeister von Odessa, Gennady Trukhanov, bezeichnete den Tod des Jungen als "einen weiteren Schlag" für die südukrainische Stadt und betont: "Es wird niemals Vergebung für diejenigen geben, die das Blut unschuldiger Menschen vergossen haben, insbesondere von Kindern." Russland bestreitet weiterhin Zivilisten anzugreifen.

Ukrainer feiern toten Buben als Held 

In der Ukraine wird der Bub nun als Held gefeiert. "Du bist mein Held, der Held der Ukraine", zitiert die "Daily Mail" Viacheslavs Vater. Freunde der Familie trauern nun um den Burschen, den sie aufgeweckt und fleißig beschreiben. Trotz des Krieges mit Russland habe er weiterhin auch gute Schulleistungen erbracht. 

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    Seit Tagen können die Moskauer bei den Proben...
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    NATALIA KOLESNIKOVA / AFP / picturedesk.com

     "Er war ein sehr guter, freundlicher und sympathischer Junge. Sehr fähig, aufrichtig. Mir fehlen einfach die Worte", sagte eine Frau, die nicht genannt werden wollte. "Er lernte fleißig und machte seine Hausaufgaben oft in seinem Keller, wenn Bombenangriffe fielen", wird eine Frau aus dem Umfeld der Familie zitiert. 

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