Niederösterreich
Bub in Hundebox – weitere Frau wegen Sadismus in Haft
Im schrecklichen Fall eines Waldviertler Bubs, der von seiner Mutter in eine Hundebox gesperrt und gequält wurde, gibt es nun eine weitere Festnahme.
Die 32 Jahre alte Mutter des Zwölfjährigen sitzt derzeit wegen Verdachts auf versuchten Mordes, Quälens oder Vernachlässigens unmündiger, jüngerer oder wehrloser Personen und Freiheitsentziehung in U-Haft. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Nach Sichtung von Chats durch das Landeskriminalamt Niederösterreich vermutet die Polizei nun Schreckliches: hat noch eine Person den kleinen Bub gequält? Eine 40-Jährige aus dem Umfeld der Mutter wurde wegen mutmaßlicher Beitragstäterschaft in Gewahrsam genommen. Das melden "Kronen Zeitung" und APA am Mittwoch.
Sadistischer Kult?
Die Festnahme war demnach am 3. März auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Krems erfolgt. Die 40-Jährige befindet sich nun wie die mutmaßliche Haupttäterin in Krems in Untersuchungshaft. Die Inhalte der Chats würden beide Frauen schwer belasten.
Ermittelt wird nun auch wegen eines sadistischen Kults, der womöglich die 32-jährige Mutter zu der Horror-Tat getrieben haben könnte. Das berichtet der "Kurier".
Weitere Artikel zur Horror-Tat:
▶ Fast tot! Mutter soll Kind (12) wie Hund gehalten haben (12. Juni)
▶ Bub in Hundekäfig! 12-Jähriger fiel sogar ins Koma (12. Juni)
▶ Eisdusche in Hundezwinger für Bub – versagte die Behörde? (13. Juni)
Unfassbare Qualen
Die Frau(en) sollen den Zwölfjährigen wie ein Tier gehalten haben. Vergangenen Winter musste das Kind über Wochen auf einem Hundenest schlafen und wurde zur Bestrafung auch mal in eine 57 mal 83 mal 50 Zentimeter große Hundebox gesperrt. Die Box wurde dabei beschwert und gegen die Wand geschoben, damit der Fluchtweg versperrt war.
Zur Disziplinierung soll das Kind zudem in einem ungeheizten Zimmer bei offenem Fenster und Kälte mit eiskaltem Wasser übergossen und ausgehungert worden sein.
Sozialarbeiterin schlug Alarm
Eine Sozialarbeiterin soll am 23. November gerade noch rechtzeitig die Rettung gerufen haben. Denn: Das Kind war bereits ins Koma gefallen, hatte nur noch 27 Grad Körpertemperatur und war stark abgemagert.
Aufgeflogen ist der Fall jetzt diese Woche, weil die beschuldigte Mutter Beschwerde gegen die U-Haft eingebracht hatte. Der OGH lehnte diese mit 22. Mai ab.