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Bryant-Witwe erhält Millionen-Schadenersatz

Einsatzkräfte machten nach dem Tod des NBA-Stars Kobe Bryant Fotos von der Unglücksstelle. Seine Witwe erhält nun Schadenersatz in Millionenhöhe. 

Heute Redaktion
Vanessa Bryant wird mit einer Schadensersatzzahlung in Millionenhöhe bedacht.
Vanessa Bryant wird mit einer Schadensersatzzahlung in Millionenhöhe bedacht.
Imago Images

Die Geschworenen verurteilten den Landkreis Los Angeles am Mittwoch nach rund viereinhalbstündigen Beratungen zur Zahlung von 16 Millionen Dollar an die 40-jährige Vanessa Bryant. Dem Kläger Chris Chester, dessen Frau und Tochter bei dem Hubschrauberabsturz im Jänner 2020 ebenfalls gestorben waren, soll der Landkreis 15 Millionen Dollar Schadenersatz zahlen.

Bryant und Chester hatten in ihrer Zivilklage angegeben, sie hätten emotionales Leid erfahren, weil Polizisten und Feuerwehrleute Fotos von der Absturzstelle machten und diese später mit Bekannten und anderen Rettungskräften teilten. Auf den Fotos waren auch Leichenteile zu sehen.

Fotos verbreitet

Nach Angaben von Vanessa Bryants Anwälten teilten in den 24 Stunden nach dem Unglück vom 26. Jänner 2020 mindestens elf Polizisten und ein Dutzend Feuerwehrleute die Fotos. In den kommenden Wochen habe ein Mitarbeiter des Büros des Sheriffs von Los Angeles in einer Bar mit den Fotos "geprotzt". Ein anderer habe Fotos einer Gruppe von Videospiel-Freunden geschickt und ein Feuerwehrmann habe Fotos bei einer Preisverleihung gezeigt.

Der verklagte Landkreis von Los Angeles bestritt nicht, dass die Fotos gemacht wurden. Seine Anwälte argumentierten aber, die Bilder seien nie öffentlich geworden und inzwischen gelöscht. Bei dem Prozess in Los Angeles sagte Vanessa Bryant aber, sie lebe in Angst davor, dass die Aufnahmen ins Internet gelangen und sich dann immer weiter verbreiten könnten. "Es ist wie Covid", sagte die Witwe vergangene Woche vor Gericht. "Wenn es sich einmal ausgebreitet hat, kann es nicht rückgängig gemacht werden."

"Man kann nicht zu viel Geld zusprechen"

Chesters Anwalt Jerry Jackson hatte 30 Millionen Dollar Schadenersatz für seinen Mandanten gefordert und 40 Millionen Dollar für Vanessa Bryant. "Man kann nicht zu viel Geld zusprechen für das, was sie durchgemacht haben." In einem separaten Prozess hatten andere Opferangehörige im vergangenen Jahr wegen der Fotos insgesamt 2,5 Millionen Dollar Schmerzensgeld zugesprochen bekommen.

Bryant 2020 verunglückt

Der Landkreis Los Angeles umfasst die gleichnamige Millionenmetropole und eine Reihe weiterer Städte in der Region. In dem Landkreis leben knapp zehn Millionen Menschen. Kobe Bryant, seine 13 Jahre alte Tochter Gianna und sieben weitere Insassen waren am 26. Januar 2020 beim Absturz ihres Hubschraubers nahe Los Angeles ums Leben gekommen. Den Ermittlungen zufolge hatte der Pilot des Helikopters offenbar die Orientierung verloren, nachdem er in dichte Wolken geraten war.

Bryant gilt als einer der besten Spieler in der Geschichte der nordamerikanischen Profiliga NBA. Er holte in seiner 20-jährigen Laufbahn fünf NBA-Meisterschaften mit den Los Angeles Lakers und gewann bei den Olympischen Spielen 2008 und 2012 die Goldmedaille mit dem US-Team. 2016 beendete er seine Karriere.

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