Tennis-Gigant packt aus
Sinner: "Würde lügen, wenn ich sage, dass..."
Über Tennis-Gigant Jannik Sinner schwebt weiterhin ein Dopingverdacht. Vor den Australian Open ließ der Weltranglisten-Erste nun tief blicken.
Der Südtiroler wird auch vor dem ersten Grand Slam des Jahres von seinem schwelenden Dopingverfahren verfolgt: "Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich es vergessen kann", meinte der Italiener vor Beginn des Tennis-Klassikers in Melbourne: "Ich trage das schon ziemlich lange mit mir herum. Aber ich habe nichts falsch gemacht, deshalb bin ich noch hier, deshalb spiele ich immer noch."
Auf die Kritik einiger Konkurrenten wollte Sinner nicht näher eingehen. Unter anderem der Australier Nick Kyrgios hatte den Umgang mit Dopingsperren im Tennissport zuletzt heftig kritisiert. "Ich will nicht auf das reagieren, was Nick gesagt hat oder was andere Spieler sagen", betonte Sinner. "Ich denke, das Wichtigste ist, dass ich meine Leute um mich habe. Die wissen im Gegensatz zu diesen Personen genau, was passiert ist", ergänzte der Südtiroler.
An Sinner-Sicht nichts verändert
An seiner Herangehensweise habe er wegen des Falles nichts geändert, erklärte Sinner: "Ich war schon bevor es passierte sehr vorsichtig. Bei jedem einzelnen Medikament, sogar bei allem, was ich esse", sagte er. Und ergänzte: "Wenn ich die Flasche irgendwo hinwerfe, nehme ich dann eine neue. Ich war schon immer sehr vorsichtig mit alldem."
Der Titelverteidiger in Melbourne war im März zweimal positiv auf das anabole Steroid Clostebol getestet worden. Die zuständige International Tennis Integrity Agency (ITIA) ermittelte, ein Londoner Gericht sprach Sinner daraufhin frei, akzeptierte sein Argument, dass das Steroid unabsichtlich in seinen Körper gelangt sei. Sinner behauptete stets, durch seinen Physiotherapeuten, der eine Schnittwunde mit einer Salbe behandelt hatte, kontaminiert worden zu sein.
Der Tennis-Star wurde deshalb nicht suspendiert. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) legte daraufhin beim Internationalen Sportgerichtshof CAS Berufung ein, ein Urteil soll noch im ersten Quartal 2025 gefällt werden.
Auf den Punkt gebracht
- Der Tennis-Star Jannik Sinner steht weiterhin unter Dopingverdacht, betont jedoch seine Unschuld und erklärt, dass er trotz der Vorwürfe weiterhin spielt und nichts falsch gemacht habe.
- Sinner, der im März positiv auf Clostebol getestet wurde, wurde von einem Londoner Gericht freigesprochen, doch die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hat Berufung eingelegt, und ein endgültiges Urteil wird im ersten Quartal 2025 erwartet.