Wien

Klima-Shakira entgeht haarscharf Gerichts-Prozess

Anfang Mai färbten die Aktivisten der Letzten Generation den Pallas-Athene-Brunnen vor dem Parlament grün. Ein Strafantrag wurde jetzt zurückgewiesen.

Heute Redaktion
Die Aktion mit dem grünen Brunnen hätte für Aktivistin Anja Windl und ihren Kollegen beinahe ein rechtliches Nachspiel gehabt. 
Die Aktion mit dem grünen Brunnen hätte für Aktivistin Anja Windl und ihren Kollegen beinahe ein rechtliches Nachspiel gehabt. 
Letzte Generation Österreich

Der Strafantrag wegen Verdachts der schweren Sachbeschädigung hätte Klima-Aktivistin Anja Windl und einen weiteren Klimaschützer (31) betroffen. Die Aktivisten hatten am 4. Mai 2023 einen grünen Farbstoff in den Pallas-Athene-Brunnen vor dem Parlament in Wien gekippt.

800 Euro für Brunnenreinigung und Wasseranalyse

Damit wäre in Wien beinahe der erste Prozess gegen Aktivisten der "Letzten Generation" in Zusammenhang mit Protesten gestartet. Doch das Verfahren wurde eingestellt, bestätigt eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft gegenüber der "APA". 

Die Aktivisten färbten den Brunnen mit dem Farbstoff Uranin. Laut Gericht fielen Gesamtkosten von über 800 Euro für "Natursteinarbeiten" und Wasseranalyse an. Der Farbstoff löste sich noch am selben Tag auf, trotzdem brachte der Staatsanwalt zwei Monate später einen Strafantrag wegen schwerer Sachbeschädigung ein. Er warf den beiden Aktivisten "Verunstaltung eines öffentlichen Denkmals" vor. 

Verfahren gegen Windl läuft weiter

Vom Gericht gab es nun aber eine Absage, mit dem Argument, dass sich die Chemikalie rasch aufgelöst habe. Bei einer Untersuchung am 4. Mai wurde eine Probe ins Labor gebracht, die zu diesem Zeitpunkt schon wieder klar und farblos war, zitiert die "APA" aus einem Gerichtsbeschluss vom 20. Juli. Uranin sei ein unbedenklicher Stoff, der nur kurzfristig für eine Wasserfärbung sorge. Außerdem seien die Kosten gering, ein Auslassen des Wassers wäre nicht nötig gewesen, so das Gericht.

Windl ortete unterdessen einen "Repressionsversuch von Seiten der Staatsanwaltschaft". Die Aktivistin (26) sieht im Gespräch mit der "APA" dadurch ihre Protestaktionen legitimiert. Für die Aktivistin ist die Einstellung der Ermittlungen von Relevanz. Gegen sie läuft aktuell ein Verfahren, bei der ihr die Ausweisung aus Österreich drohen könnte. 

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    Sabine Hertel
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