Erstmals seit 2020
Bruchlandung für Kraft, ÖSV-Adler verpassen Stockerl
Ein herber Rückschlag für Stefan Kraft. Der Gesamtweltcup-Führende legte beim Weltcup in Willingen eine denkwürdige Bruchlandung hin.
Im strömenden Regen und bei schwierigen Windbedingungen landete Kraft im ersten Durchgang des Einzelbewerbs bereits bei bloß 122,0 Metern – zu wenig, um es in die Entscheidung der besten 30 zu schaffen. Damit war der Salzburger erstmals seit 2020 nicht in den Punkterängen.
"Es hat sich recht gut angefühlt, der Ski ist aber nie gekommen. Eigentlich habe ich das umgesetzt, was ich machen wollte. Auch die Trainer haben gesagt, dass der Sprung in Ordnung war", zeigte sich Kraft nach seinem vorzeitigen Ausscheiden ratlos. "Es tut natürlich weh, ist bitter, aber es hilft eh nichts", meinte der Salzburger weiter.
Kraft belegte bloß den ernüchternden 39. Rang, blieb damit ohne Punkte. Trotzdem behält der Rekord-Stockerlspringer im Weltcup mit 1.089 Zählern überlegen die Gesamtweltcup-Führung, hat 238 Punkte Vorsprung auf den Deutschen Andreas Wellinger.
Sieg für Vorfang
Den Sieg holte sich der Norweger Johann Andre Forfang, der nach dem ersten Durchgang mit einem Sprung auf 144,0 Meter noch Zweiter war, in der Entscheidung dann auf 155,5 Meter flog, den zweitplatzierten Japaner Ryoyu Kobayashi um 31,0 Punkte abschüttelte. Kristoffer Eriksen Sundal segelte mit 150,0 Metern in der Entscheidung noch von Rang neun aufs Stockerl, wurde Dritter, 32,8 Zähler hinter Forfang.
Der Finne Antti Aalto, mit 147,5 Metern im ersten Durchgang sensationell der Halbzeit-Führende, rasselte mit 128,0 Metern in der Entscheidung auf Platz 14 zurück.
Kein ÖSV-Stockerl
Österreichs Skisprung-Adler verpassten ohne Kraft in der Entscheidung einen Top-Drei-Platz. Michael Hayböck klassierte sich nach Sprüngen auf 141,0 und 136,0 Metern auf dem vierten Rang, 4,2 Zähler fehlten zum Sprung unter die Top Drei. Daniel Tschofenig wurde Sechster, Manuel Fettner Siebter und Jan Hörl, als 29. nur haarscharf in den zweiten Durchgang gerutscht, sprang mit 148,0 Metern in der Entscheidung noch auf Rang zwölf vor. Daniel Huber wurde 19.
"Ich wollte noch einmal voll angreifen, im Mittelteil bin ich durchgesackt. Es war ein guter vierter Platz, mit dem ich zufrieden sein kann", meinte Hayböck.
Seifriedsberger siegt
Eine Sternstunde erlebte hingegen Österreichs Springerin Jacqueline Seifriedsberger, die 33-Jährige feierte in Willingen ihren vierten Weltcup-Erfolg. Und das auf den Tag genau elf Jahre nach ihrem ersten Triumph.
Seifriedsberger flog im strömenden Regen und bei schwierigen Windverhältnissen auf Platz eins. Mit Sprüngen auf 125,0 und 127,0 Metern setzte sich die ÖSV-Springerin 4,1 Punkte vor der Japanerin Sara Takanashi und 8,6 Punkte vor der Deutschen Katharina Schmid durch.
Für ein starkes ÖSV-Ergebnis sorgten Sara Marita Kramer als Fünfte, 10,4 Punkte hinter Seifriedsberger, und Chiara Kreuzer auf Rang sieben, bereits mit 25 Punkten Rückstand. Lisa Eder wurde Zehnte, Eva Pinkelnig landete auf Rang 13. Punkte gab es noch für Julia Mühlbacher als 19.