Österreich

Britischer TV-Sender baut das Verlies von Kampusch nach

25 Jahre nach ihrer Entführung wagt Natascha Kampusch für eine Fernseh-Doku den Weg zurück in ihre schlimmste Zeit. 

Sandra Kartik
In einer Doku für "Channel 5" zeigt Natascha Kampusch in einem Nachbau ihrer Zelle (re.), wie  einsam und beengt sie als Entführte lebte. Einige ihrer Habseligkeiten von damals hat sie bis heute aufgehoben.
In einer Doku für "Channel 5" zeigt Natascha Kampusch in einem Nachbau ihrer Zelle (re.), wie  einsam und beengt sie als Entführte lebte. Einige ihrer Habseligkeiten von damals hat sie bis heute aufgehoben.
Channel 5

Sie hält den Rest des Kleides in die Kamera, das sie am 2. März 1998 getragen hat, als die damals Zehnjährige am Schulweg entführt wurde. "Ich hab’s zerschnitten, weil ich größer wurde. Ich habe vor, das mit meiner Mutter wieder zusammenzusetzen und aufzuheben", sagt Natascha Kampusch. Gemeinsam mit dem deutschen Profiler Mark Hofman tastet sich die 34-Jährige für eine "Channel 5"-Doku am Dienstag nochmal durch ihr Martyrium.

Dabei wagt sie sogar den Abstieg in einen Nachbau des Verlies, in dem sie achteinhalb Jahre hauste. "Am Anfang hatte ich eine Matratze, dann eine Gartenliege mit einer Auflage und Steppdecke.Ich habe hier Fertiggerichte aufwärmen können, wenn er länger weg war", führt Kampusch durch ihre dunkelsten Stunden im Keller von Wolfgang Priklopil. "Er hat das Licht ausgeschalten, manchmal für Tage, wenn er mich bestrafen wollte."

Kampusch Mutter wollte sich Leben nehmen

Auch einen Teil ihrer wenigen Habseligkeiten von damals bringt Kampusch mit, darunter kaputte Barbies und ein altes Radio. „Meine Mutter sagt, schmeiß die ganzen Sachen auf den Müll. Das geht nicht, die hab ich achteineinhalb Jahre lang zu meinen gemacht.“ Mutter Brigitta Sirny erinnert sich im englischen TV, wie sie für das Verschwinden ihrer Tochter beschuldigt wurde. „Ich bin auf dem Balkon gestanden, ich wollte runterspringen. Gottseidank bin ich zurück.“

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