Brisant: So gering war die Erfolgsquote der "Titan"

Am 18. Juni verschwand das Tauchboot "Titan" auf dem Weg zum Wrack der Titanic spurlos. Etwa eine Stunde und 45 Minuten nach Beginn des Tauchgangs riss der Kontakt zum Mutterschiff ab. Nach viertägiger Suche herrschte schließlich traurige Gewissheit: Alle fünf Insassen kamen bei der Expedition ums Leben. Die US-Küstenwache teilte mit, dass das Tauchboot in der Nähe des Titanic-Wracks implodiert sei.

Wenige Wochen nach der Tragödie sorgt nun ein brisanter Bericht erneut für Aufsehen. Das Tauchboot "Titan" der Firma "Ocean Gate" hat bei nur 13 von 90 Tauchgängen tatsächlich die Tiefe des Titanic-Wracks erreicht. Das entspricht einer Erfolgsquote von 14 Prozent. Das geht aus einem Bericht des "Business Insider" hervor, der sich auf eine Verzichtserklärung des Unternehmens beruft. Die vierseitige Haftungsverzichtserklärung wurde von einem Passagier unterzeichnet und bezeichnet die "Titan" als "experimentell".

Laut den Archiven der "Ocean Gate"-Website hat das Unternehmen über 14 Expeditionen und 200 Tauchgänge im Pazifik, Atlantik und Golf von Mexiko durchgeführt. Der erste erfolgreiche Tauchgang zum Titanic-Wrack fand im Jahr 2021 statt, wie "Forbes" berichtet. 

Seit der Tragödie werden immer mehr Konstruktionsfehler des U-Bootes bekannt. Die Verzichtserklärung besagt, dass das Tauchboot aus ungewöhnlichen Materialien gebaut wurde, die bisher selten für bemannte Tauchboote verwendet wurden. Es wurde weder von einer Aufsichtsbehörde zertifiziert noch genehmigt, soll aus der Erklärung hervorgehen.