Wohnen
Brian führt auf Instagram durch seine Gefängniszelle
"King Brian" nennt sich der wohl bekannteste Häftling der Schweiz auf Instagram. Nun hat er auf Instagram ein Video aus seiner Zelle veröffentlicht.
Vor dem vergitterten Fenster stehen einige Liter Milch, auf einem Sideboard liegen Proteinpulver und weitere Nahrungsergänzungsmittel, auf einem Whiteboard steht "Brian – I’m the King, I’m the best, Nr. 1, I’m the best": In einem Instagram-Beitrag führt Brian, der wohl bekannteste Häftling der Schweiz, zur Musik des französischen Künstlers PNL durch seine Zelle im Zürcher Gefängnis. So präsentiert er etwa seine CD- und Schuh-Sammlung und seinen Schlafplatz.
Brian filmte sich schon in der Vergangenheit in der Zelle. So teilte er etwa Aufnahmen, die ihn beim Trainieren und Rappen zeigten. "Seit der Kindheit inhaftiert. Ich bin böse und gemein", rappte der 27-Jährige im Juni in einem Post auf Tiktok.
Brian ohne direkten Zugriff auf den Account
Der Gebrauch und Besitz eines Handys im Gefängnis seien für Insassen verboten, sagt Strafrechtsexperte Emanuel Cohen. Sollte ein Häftling mit einem solchen erwischt werden, drohe ein Disziplinarverfahren. Die damaligen Aufnahmen waren allerdings möglich, da laut einem Ex-Insassen ein Wärter zahlreiche Mobiltelefone ins Gefängnis Zürich geschmuggelt hatte.
Wie Daniel Riniker vom Künstlerkollektiv #Bigdreams sagt, stammt das Video noch aus der Zeit, als Handys in Züricher Gefängnissen kursierten. "Derzeit ist Brian nicht im Besitz eines Mobiltelefons", sagt Riniker. Der Instagram-Account werde vom Kollektiv gemanagt, Brian habe aber den Wunsch geäußert, das Video auf Social Media zu teilen.
Obergericht wollte Brian entlassen, aber dann...
Vor einem Jahr konnte die Schweizer Nachrichtenseite "20 Minuten" einige Fragen an Brian übermitteln. Der 27-Jährige beantwortete unter anderem die Frage, ob er direkten Zugriff auf den Instagram-Account habe. Alles werde mit Stift und Papier gemacht, erklärte Brian. "Die Leute von #Bigdreams schicken mir alles zu. Das wird von den Behörden aber zuerst kontrolliert und gelesen. Ich schreibe dann die Posts für Instagram, beantworte die direkt an mich gerichteten Nachrichten und schicke alles wieder raus. Bevor es rausgeht, wird alles nochmals kontrolliert und gelesen. Das ganze Prozedere dauert ein paar Wochen."
Erst vor wenigen Wochen wollte das Zürcher Obergericht Brian wegen einer möglichen Überhaft aus dem Gefängnis entlassen. Die Staatsanwaltschaft ordnete in der Folge aber erneut Untersuchungshaft an und setzte sich durch.