Österreich

Breaking Bad? Arzt soll daheim Meth hergestellt haben

Ein Mediziner steht vor Gericht, weil er als steirischer "Walter White" aktiv gewesen sein soll. Er soll zu Hause ein Drogenlabor betrieben haben.

Sandra Kartik
Ein aktueller Fall aus der Steiermark erinnert an Drogen-Baron Walter White in der Kult-Serie "Breaking Bad" (gespielt von Bryan Cranston).
Ein aktueller Fall aus der Steiermark erinnert an Drogen-Baron Walter White in der Kult-Serie "Breaking Bad" (gespielt von Bryan Cranston).
dpa

Er sei auf den Spuren der bekannten Serien-Figur "Walter White" aus "Breaking Bad" gewandelt, der daheim Methamphetamin herstellte: Einem Unfallchirurg wurde am Dienstag am Landesgericht Graz deshalb der Prozess gemacht. Dem DDr. wird vorgeworfen, in seiner Wohnung zumindest 59,6 Gramm der Droge produziert zu haben.

Der Angeklagte schwieg beharrlich zu den Vorwürfen, doch ein Experte vom Bundeskriminalamt belastete ihn schwer. So wurden im Apartment u.a. Spuren der Droge gefunden. Er sei deshalb überzeugt, dass der Arzt daheim Drogen "gekocht" habe. "Mit den richtigen Chemikalien, etwas Wasser und einer Heizplatte ist das nicht schwer. Es dauert pro Durchgang wohl einen knappen Tag. Das Rezept steht im Internet, führte der BKA-Ermittler vor Gericht aus, so die "Kleine Zeitung".

Zudem fand man beim Mediziner Ephedrin, einen verdächtigen Drogenausgangsstoff, der als Wirkstoff aber auch in einigen Nasensprays enthalten ist. Der Steirer besaß jedoch das reine Pulver, nicht wie sonst üblich, Tabletten oder eine Lösung. Er habe es "als Medikament" zu Hause gehabt, behauptete der Angeklagte.

Nach Tagen im Zimmer "sah er todkrank aus"

Die ehemalige Lebensgefährtin des Orthopäden kann sich hingegen "absolut nicht vorstellen", dass der Angeklagte tatsächlich ein Meth-Labor betrieben haben soll. Sie erinnerte sich allerdings an Chemikalien im Keller ihres Ex "aus seiner Zeit in der Charité" und an ein Büro, in dem er "seine eigenen Sachen" hatte und sie nicht hineinließ. Der Arzt verschwand darin auch für mehrere Tage und kam nachher völlig verändert heraus. "Er sah todkrank aus", berichtete sie. Die Zeugin gab außerdem an, dass sie damals etwa Lösungsmittel für ihren Partner bestellt habe.

"Er hatte viele Eigenheiten", fuhr die ehemalige Lebensgefährtin des Angeklagten fort. Deshalb sei die Beziehung auch in die Brüche gegangen. Das mache ihn aber noch nicht zu einem Kriminellen, betonte sie. Ein Sachverständiger soll nun weitere Details erörtern, der Prozess wurde vertragt.

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