Lehrerin im "Heute"-Gespräch

"Brandstiftung, Prügel" – Gewalt in Schule eskaliert

Gewalt gegen Mitschüler, und sogar Lehrer: Immer mehr Pädagogen schlagen Alarm. Eine Lehrerin berichtet "Heute" von den katastrophalen Zuständen.

Lea Strauch
"Brandstiftung, Prügel" – Gewalt in Schule eskaliert
Eine Lehrerin erzählt, wie die Gewalt durch Schüler ihren Alltag prägt. (Symbolbild)
iStock

Gewalttaten an Schulen sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Immer wieder kommen Berichte ans Tageslicht, in die sogar schon die Jüngsten involviert sind. Erst im Oktober wurde der Vorfall an einer Volksschule in Kärnten publik: Ein sechsjähriger Bub soll auf seine Pädagogin eingeschlagen haben, sie wurde dabei verletzt.

Nun schockt schon wieder ein Übergriff – diesmal an einer Volksschule im Süden Wiens. Das Opfer: ein autistischer Bub. Er sei von einer Mitschülerin "überredet" worden, sich nackt auszuziehen und seinen Stuhlgang in einen Papierkorb zu verrichten. "Ich halte es für schweren psychosozialen Missbrauch, wenn es unter diesen Umständen keinerlei Einzelbetreuung gibt", so der fassungslose Pädagoge.

Brandstiftung, Belästigung, Bedrohung

Auch in Oberösterreich werden die Hilferufe nun immer lauter. Im "Heute"-Gespräch erzählt eine Lehrerin, als wäre es alltäglich, gleich von einer Reihe an Gewalttaten an der Mittelschule im Großraum Linz. Angefangen bei Brandstiftung am Schulgelände und sogar mitten im Gebäude: "Böller werden gezündet und Klopapier verbrannt."

Weiter geht die Darstellung ihres Alltags mit einem Bub, der sich ständig vor seinen Mitschülern entblößte: "Er hat die ganzen Klos voll uriniert und die Mädchen belästigt, indem er ihnen auf den Hintern gegriffen hat." Dabei geht es um Kinder zwischen elf und 15 Jahren.

Nicht immer geht die Gewalt aber direkt von den Schülern aus. "Wir haben schon Fälle gehabt, wo ältere Geschwister oder Freunde vor der Schule gewartet haben, um die Kinder abzufangen und ihnen zu drohen", so die Pädagogin.

Was alles oft noch schlimmer macht: die Handys. Das Mobbing hört nach der Schule nicht einfach auf – im Gegenteil: "Wenn ein Kind darauf aufmerksam macht, dass die Hausübung noch vom Lehrer korrigiert werden muss, bekommt es danach von den Mitschülern Droh-Nachrichten."

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Gewalt an Schulen nimmt zu, wie aktuelle Vorfälle in Kärnten und Wien zeigen, bei denen sogar sehr junge Schüler involviert sind
    • Lehrer berichten von zunehmender Respektlosigkeit und Gewalt, fordern mehr Unterstützung und Sicherheitsmaßnahmen, während die Problematik durch die Nutzung von Handys und mangelnde elterliche Intervention weiter verschärft wird
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