Wien

Botox in Privat-Wohnung – Aus für illegalen Beautysalon

Zwei Frauen hatten in einer Wohnung in Wien-Simmering Botox- und Hyaluron-Behandlungen angeboten. Die Finanzpolizei fand das gar nicht schön…

Claus Kramsl
Die Ermittler stellten Spritzen, Botox, Hyaluronsäure sowie 10.000 Euro in bar sicher.
Die Ermittler stellten Spritzen, Botox, Hyaluronsäure sowie 10.000 Euro in bar sicher.
Finanzpolizei

Ungewöhnlich faltenlos und mit prallen Lippen verließen die Kunden die Privatwohnung in Simmering. Jetzt hat es sich ausgespritzt: Eine anonyme Anzeige brachte die Ermittler auf die Spur von zwei Damen, die einen illegalen Beautysalon betrieben. Bei der Kontrolle weigerten sich die Personen in der Wohnung trotz mehrfacher Aufforderung, die Tür zu öffnen. Die Beamten der Zollfahndung erwirkten daraufhin einen Hausdurchsuchungsbefehl

Zahnärtin flog extra an Wochenenden ein

Bei der kurz darauf durchgeführten Hausdurchsuchung von Zollfahndung und Finanzpolizei deckten die Ermittler dann das illegale Geschäft mit der Schönheit auf: Eine Serbin hatte als "Sprechstundenhilfe" fungiert,  Termine vergeben und der eigens an Wochenenden eingeflogenen Zahnärztin aus Bosnien-Herzegowina bei den Eingriffen assistiert.

Die Wohnung war ausgestattet wie eine Arztpraxis, heißt es von der Finanzpolizei. Obwohl keine der anwesenden Personen über eine gewerberechtliche Genehmigung zur Durchführung von Schönheitsbehandlungen verfügte oder auf der Ärzteliste der Ärztekammer Österreich registriert war. Auch ist in Österreich die Anwendung von Botox (Botulinumtoxin) und das Verabreichen von Fillern (z.B. Hyaluronsäure) im kosmetischen und ästhetischen Bereich durch Zahnärzte untersagt.

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    Die Ermittler stellten benen Spritzen und Co auch 10.000 Euro in bar in der illegalen Schönheitsklinik sicher.
    Die Ermittler stellten benen Spritzen und Co auch 10.000 Euro in bar in der illegalen Schönheitsklinik sicher.
    Finanzpolizei

    Spritzen, Schönheits-Mittelchen und 10.000 Euro in bar

    Sämtliche Substanzen wurden zur Beweissicherung beschlagnahmt. Zudem wurden 10.000 Euro in bar sichergestellt, welche die mutmaßliche Organisatorin bei sich hatte. In weiterer Folge wurden die drei anwesenden Personen einvernommen und letztlich die bosnische Ärztin sowie die serbische Organisatorin durch das LKA-Wien wegen Verdachtes des gewerbsmäßigen Betruges, Kurpfuscherei sowie wegen Verstoßes gegen das Fremdenpolizeigesetz festgenommen. Anzeigen wegen Verstößen gegen Finanzstrafgesetz, das Ausländer-Beschäftigungsgesetz und das Sozialversicherungsgesetz werden durch die Beamten der Zollfahndung und der Finanzpolizei gelegt.

    Finanzminister dankt den Beamten

    Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP): "Die gute Zusammenarbeit der beteiligten Behörden hat dazu geführt, dass dieser illegale Schönheitssalon enttarnt und geschlossen wurde. Wir werden auch in Zukunft konsequent gegen solch kriminelle Aktivitäten vorgehen, um die Gesundheit und Sicherheit der Konsumentinnen und Konsumenten zu schützen. Ich danke den Ermittlern der Zollfahndung und der Finanzpolizei für ihre professionelle Arbeit und ihr Engagement."

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