Klartext
Boss spricht eine Warnung an Bayern-Star aus
Die Bayern kommen nicht zur Ruhe. Nach dem umstrittenen Social-Media-Post von Noussair Mazraoui folgte nun eine eindringliche Warnung.
Der marokkanische Teamspieler Mazraoui hatte einen Instagram-Post geteilt, in dem den "unterdrückten Brüdern in Palästina" im Konflikt mit Israel "der Sieg" gewünscht wurde. Dieses Posting löste eine heftige Reaktion aus. Nachdem der Außenverteidiger von der marokkanischen Nationalmannschaft zurückkehrte, wurde Mazraoui zum Rapport bei den Bayern-Bossen gebeten.
Dabei habe der Fußballer "glaubwürdig versichert, dass er als friedliebender Mensch Terror und Krieg entschieden ablehnt. Er bedauert es, wenn seine Posts zu Irritationen geführt haben", teilte der Verein in einer Stellungnahme damals mit. Der Fußballer wurde nicht suspendiert, erhielt sogar keine Strafe. Die Empörung war groß. Da half es auch nicht, dass Bayerns Vorstandsvorsitzender Jan-Christian Dreesen noch meinte: "Der FC Bayern verurteilt den Angriff der Hamas auf Israel."
Warnung von Präsident
Seither ist Deutschlands Serienmeister auch nicht zur Ruhe gekommen. Nicht zuletzt deshalb, weil bisher vonseiten des Spielers selbst keine Stellungnahme, geschweige denn eine Reaktion, kam. Dreesen sah sich deshalb gezwungen, am Rande des 3:1-Erfolgs in der Champions League gegen Galatasaray Istanbul am Dienstag "weitere Gespräche" anzukündigen.
Das untermauerte auch Bayern-Präsident Herbert Hainer gegenüber der "Münchner Abendzeitung", der eine klare Warnung an Mazraoui aussprach. Für Hainer sei klar, dass "wir als Verein die richtigen Schlüsse ziehen müssen und werden – und dass sich so etwas nicht wiederholen darf", wurde der 69-Jährige deutlich.
Drohen Fan-Proteste?
Pikant war das Mazraoui-Posting nicht zuletzt deshalb, weil seit Sommer mit Tormann Daniel Peretz ein Israeli bei den Bayern aktiv ist. Hainer sorgte im Rahmen der Reise nach Istanbul dafür, dass es zwischen den beiden Fußballern eine Aussprache gab. "Es war ein gutes, offenes Gespräch. Wir haben uns zusammengesetzt. Daniel und Nous verstehen einander. Das ist ein wichtiges Signal", so der Klub-Präsident.
Es ist allerdings gut möglich, dass es bereits am Samstag Fan-Proteste gegen den Rechtsverteidiger gibt, schließlich hat auch Deutschlands Serienmeister durch Ex-Präsident Kurt Landauer eine jüdische Vergangenheit. Der Fanklub "Bayern Israel" stellte sich offen gegen Mazraoui. Bayern-Coach Thomas Tuchel hofft nun, dass es nicht zu Protesten kommt. "Ich erwarte, dass dann auch mal akzeptiert und respektiert wird, dass sich der Klub und alle Entscheidungsträger unheimlich viele Gedanken gemacht haben, viel abgewägt haben und dass Vertrauen herrscht in die Klub-Entscheidungen."