Retourkutsche
Tuchel-Ja zu Neuer und Knallhart-Konter für Hamann
Thomas Tuchel spricht Klartext. Der Bayern-Coach gab grünes Licht für Manuel Neuer und schoss gegen einen harten Kritiker zurück.
Nach dem 3:1-Erfolg des deutschen Serienmeisters in der Champions League beim türkischen Topteam Galatasaray Istanbul hat Tuchel nun das Comeback von Kapitän und Stamm-Torhüter Manuel Neuer bestätigt. Der Bayern-Rückhalt werde nach gut zehnmonatiger Verletzungspause nach seinem beim Skitourengehen erlittenen Beinbruch am Samstag gegen Darmstadt wieder im Bayern-Tor stehen.
"Ja, davon können Sie ausgehen. Wenn jetzt nichts passiert im Training, dann spielt er morgen. Da freuen wir uns drauf", bestätigte Bayern-Coach Tuchel das Neuer-Comeback. "Ich spüre seine ganze Erfahrung und Klasse. Er genießt das gerade und kann auch stolz auf sich sein", unterstrich der 50-Jährige den langen Weg zurück des einst weltbesten Torhüters. Neuer wurde nach seinem Beinbruch zunächst vom im Sommer zu Inter Mailand abgewanderten Yann Sommer und zuletzt vom designierten Zweier-Torhüter Sven Ulreich, der mit starken Leistungen auffiel, vertreten. "Ich freue mich für Manu, dass er den Schritt gemacht hat, das er auf dem Platz stehen kann", hatte Ulreich zuletzt betont.
Tuchel-Konter nach Hamann-Kritik
Einen deutlich harscheren Ton schlug der 50-Jährige an, als er auf die Kritik des Ex-Bayern-Spielers und jetzigen "Sky"-Experten Didi Hamann angesprochen wurde. Der meinte nämlich: "Beim 3:1 in Istanbul war viel Stückwerk dabei. Durch ihre individuelle Klasse finden sie immer Wege zu gewinnen, aber in Sachen Spielfluss und Homogenität lässt bei ihnen vieles zu wünschen übrig. Bayern hatte in dieser Saison zwei sehr gute Gegner, Leipzig und Leverkusen, und gegen beide waren sie spielerisch unterlegen, auch wenn sie jeweils einen Punkt geholt haben. Auf Dauer wird das nicht gutgehen und vielleicht wird es schon in zehn Tagen in Dortmund nicht mehr reichen", meinte Hamann.
Der dann gegen den Bayern-Coach Tuchel schoss: "Seit sechs Monaten spielen die Bayern denselben Fußball, mit wenig Spielkontrolle und Stabilität. Und es ändert sich nichts. Wenn ich das Problem erkenne, muss ich versuchen, es zu beheben mit den Spielern, die ich zur Verfügung habe."
Aussagen, die dem Bayern-Coach so gar nicht passten. Tuchel konterte: "Didi läuft aktuell ein wenig aus dem Ruder. Und er ist sicherlich nicht wichtig genug für uns, um etwas zu ändern", so die knallharte Retourkutsche des Bayern-Trainers.