Kletterte aus Moschee-Fenster

Bordell-Killer bereut – "Habe Allah falsch verstanden"

Am Montag steht ein Afghane vor Gericht, der drei Sexarbeiterinnen massakriert haben soll. Er will einen "Wink Allahs" falsch interpretiert haben.

Christian Tomsits
Bordell-Killer bereut – "Habe Allah falsch verstanden"
Der Verdächtige will hinter Gittern Zeit gehabt haben, seine Taten zu reflektieren. Bald steht er vor Gericht.
picturedesk.com/privat

Gnadenlos soll Ebdullah A. (27) am 23. Februar in einem Rotlicht-Studio in der Engerthstraße 126a (Wien-Brigittenau) ein schreckliches Blutbad angerichtet haben. Laut Ermittlern stach der Afghane unzählige Male auf drei Prostituierte mit einem Küchenmesser ein. Die drei toten Chinesinnen, darunter auch die Bordell-Betreiberin, wurden durch den Angriff furchtbar entstellt und konnten erst zwei Tage nach der Tat identifiziert werden. Eine vierte Frau überlebte die Attacke des Flüchtlings nur, weil sie sich in einem Zimmer einsperren konnte – wir berichteten.

Am Montag müssen Geschworene über die Einweisung des 27-Jährigen entscheiden. In seinem 65-seitigen Sachverständigengutachten hatte Gerichtsgutachter Peter Hofmann eine düstere Prognose für den 27-Jährigen gezeichnet. Von ihm gehe "große Gefahr" aus, der dreifach Mordverdächtige leide unter paranoider Schizophrenie und sei zum Zeitpunkt der Taten seinem Wahn vollständig verfallen und nicht zurechnungsfähig gewesen.

Geständnis macht sprachlos

Tatsächlich sorgte der eigentlich in Kärnten untergebrachte Flüchtling mit seinem verstörenden Geständnis gleich nach seiner spektakulären Festnahme (im Video) für Schaudern: Er gab an sich als Sittenwächter zu sehen, Sexarbeiterin seien "Hexen" und Verbündete von Satan.  "Eine innere Stimme befahl mir loszugehen und Rache zu nehmen", so seine wirre Erklärung, weswegen er als "guter Moslem Dschihad betreiben" müsste.

Ich habe einen Wink Gottes falsch interpretiert

Spannend: In der vorläufigen Unterbringung habe der Mandant von Philipp Springer viel Zeit gehabt, nachzudenken. Er bereue die Tat nun bitter. "Ich habe einen Wink Gottes falsch interpretiert", behauptete der Afghane neuerdings. Kurz vor der Tat suchte er tatsächlich eine Moschee auf. "Allah hat den Imam dazu gebracht, mich unabsichtlich in die Moschee einzusperren, um mich von der Tat abzuhalten", sagt der Verdächtige. "Ich hätte nicht aus dem Moscheefenster klettern sollen."

Bist du von häuslicher Gewalt betroffen? Hier findest du Hilfe
Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555
Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247
Rat auf Draht: 147
Autonome Frauenhäuser: 01/ 544 08 20
Polizei-Notruf: 133

Philipp Springer verteidigt den Verdächtigen.
Philipp Springer verteidigt den Verdächtigen.
privat

Durch die gut greifenden Medikamente gelte er laut seinem Verteidiger nicht mehr als sehr gefährlich und dürfe sogar mit anderen Häftlingen zusammentreffen. Ebdullah A. habe im Sommer "viel Freude bei der Gartenarbeit" gehabt, so der Jurist. Ein schwacher Trost für die Hinterbliebenen der Opfer. Die Unschuldsvermutung gilt.

Dreifach-Mord in Wien – 3 Tote im Rotlicht-Milieu

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    Ebadullah A. soll 96 Mal zugestochen haben.
    Ebadullah A. soll 96 Mal zugestochen haben.
    Picturedesk, privat (Montage: "Heute")

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    Auf den Punkt gebracht

    • Ein Afghane steht vor Gericht, weil er drei Sexarbeiterinnen in einem Wiener Bordell ermordet haben soll, wobei er angibt, einen "Wink Allahs" falsch interpretiert zu haben.
    • Der Mann, der unter paranoider Schizophrenie leidet, bereut nun seine Taten und behauptet, dass er durch eine innere Stimme zu den Morden getrieben wurde.
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