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Bodylotions, Zahnpasta & Co machen uns krank!

Heute Redaktion
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Die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 schlägt Alarm: Bei einem Test von rund 400 Bodylotions, Zahnpasten und Aftershaves der deklarierten Inhaltsstoffe auf hormonell wirksame Chemikalien kam heraus: Rund jede zweite Bodylotion und jedes zweite Aftershave sowie jede fünfte Zahnpasta enthielt hormonell wirksame Chemikalien. Bei letzteren waren Kinderzahnpasten am stärksten betroffen.

Bei den problematischen Inhaltsstoffen handelte es sich überwiegend um Konservierungsmittel aus der Gruppe der Parabene und chemische UV-Filter. Frei von hormonellen Schadstoffen waren die 38 stichprobenartig mituntersuchten Naturkosmetikprodukte.

"Das Ergebnis unseres Kosmetik-Checks ist deswegen so besorgniserregend, weil es sich bei den gefundenen Stoffen um Chemikalien handelt, deren hormonell schädigendes Potenzial an Tieren klar belegt ist", erklärt Helmut Burtscher, Biochemiker bei GLOBAL 2000. "Mit der Anwendung der Kosmetikprodukte gelangen diese Stoffe in den Körper, können dort das hormonelle Gleichgewicht stören und  irreversible Gesundheitsschäden auslösen."

Der Gesetzgeber sei laut dringend gefordert, ihren Einsatz in Kosmetikprodukten zu verbieten. "Solange dies noch nicht geschehen ist, müssen die Hersteller ihrer Verantwortung gegenüber den KundInnen gerecht werden und diese Stoffe vorsorglich aus ihren Produkten nehmen", fordert Burtscher.

Konsumenten können sich schützen, indem sie die auf allen Kosmetikartikeln ausgewiesene Liste der Inhaltsstoffe genau unter die Lupe nehmen und hormonell belastete Kosmetika meiden.

Hormonell wirksame Chemikalien sind Stoffe, die aufgrund ihrer zufälligen strukturellen Ähnlichkeit mit körpereigenen Hormonen die sensiblen hormonellen Steuerungsprozesse im Körper negativ beeinflussen können. Sie werden mit zahlreichen Erkrankungen beim Menschen in Zusammenhang gebracht.

Andreas Lischka, langjähriger Vorstand der Kinderklinik Glanzing, erläutert: "Hormonelle Schadstoffe werden mit einer Vielzahl von Erkrankungen in Zusammenhang gebracht, die seit einigen Jahrzehnten in der industrialisierten Welt auf dem Vormarsch sind. ... Die Tatsache, dass hormonell wirksame Chemikalien aus Kosmetikprodukten auch im Blut von Neugeborenen und in der Muttermilch nachweisbar sind, sollten uns nachdenklich machen."