Welt
Blutrotes Meer – 500 Wale bei Treibjagd getötet
Während die Treibjagd vielerorts als ein sinnloses Abschlachten ist, argumentieren die dänischen Bewohner, dass ihre Kultur missachtet werde.
Bei der umstrittenen Waljagd vor den Färöer-Inseln sind in dieser Saison bereits über 500 Tiere getötet worden. Allein bei den beiden jüngsten traditionellen Treibjagden – sogenannte "Grindadráps" – am Vortag seien ersten Schätzungen zufolge 266 und 180 Grindwale getötet worden, sagte der Sprecher der Insel-Regierung am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Damit wurden seit Jahresbeginn bereits fünf "Grindadráps" veranstaltet.
Die Treibjagden, bei denen die Grindwale zunächst in Buchten getrieben und dann von hüfthoch im Wasser stehenden Fischern mit Messern getötet werden, bieten für Aussenstehende einen dramatischen Anblick und stossen bei Tierschützern regelmässig auf scharfe Kritik. Ihrerseits werfen die Bewohner der zu Dänemark gehörenden Inseln den Kritikern vor, ihre jahrhundertealte Kultur zu missachten, in der die Fischerei eine zentrale Rolle spielt.
Jedes Jahr werden bei den traditionellen Treibjagden rund 800 Grindwale getötet. Doch immer wieder werden auch Delfine Opfer dieser Jagdpraxis. Für Empörung selbst bei den Einheimischen sorgte ein regelrechtes Massaker an Weißseitendelfinen im Jahr 2021, bei dem binnen eines Tages 1423 der Meeressäuger getötet worden waren. Daraufhin beschlossen die Behörden im folgenden Jahr, die Zahl der zur Jagd freigegebenen Delfine auf 500 zu begrenzen.