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Blutiger Rad-Star riskierte Schädel-Trauma 

Stefan Küng sorgte bei der Rad-EM blutüberströmt für verstörende Bilder. Laut einer Expertin riskierte der Sportler zu viel.

Sport Heute
Stefan Küng fuhr im EM-Zeitfahren blutig ins Ziel. 
Stefan Küng fuhr im EM-Zeitfahren blutig ins Ziel. 
Imago Images, X

Die Debatten um den brutalen Sturz des Schweizer Rad-Stars Stefan Küng gehen weiter. Blutüberströmt und mit einem kaputten Helm beendete Küng vor wenigen das EM-Zeitfahren. Später wurde bekannt, dass er eine Hirnerschütterung, einen Jochbeinbruch und Frakturen an der Hand erlitt. Gemäß den Regeln des Radsport-Weltverbands UCI hätte er gestoppt werden müssen, das passierte jedoch nicht.

Der Schweizer Verband gab am Samstag diesbezüglich Fehler zu. Weiter erklärte Patrick Müller, Leistungssportchef von Swiss Cycling, weshalb der 29-Jährige nicht aufgehalten worden ist: "Der Athlet begibt sich nach dem Sturz reflexartig wieder auf das Rad. Dazu kommt, dass man den Athleten aus dem Begleitfahrzeug nur von hinten sieht und nicht abschätzen kann, wie gravierend die Verletzungen sind."

Trotz dieser Erkenntnis – eine Frage bleibt: Wie gefährlich war es, dass Küng trotz Gehirnerschütterung weiterfuhr?

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    Österreichs Schwimm-Star Felix Auböck. Die größten Erfolge des Weltmeisters aus Bad Vöslau.
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    Gepa

    Das Portal "20min.ch" fragt bei Nina Feddermann, Sportneurowissenschaftlerin der Universität und des Universitätsspitals Zürich, nach. Die Expertin sagt mit klaren Worten: "Bei Fortführung der sportlichen Aktivität ist das Risiko für eine weitere Verletzung erhöht." Und was, wenn Küng nach seinem Crash und mit seinen Verletzungen nochmals gestürzt wäre? Laut Feddermann hätte das schlimme Folgen haben können.

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      Felix Gall gewinnt die Königsetappe der Tour de France nach Courchevel. Er ist der vierte Österreicher, der eine Etappe für sich entscheidet.
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      ANNE-CHRISTINE POUJOULAT / AFP / picturedesk.com

      Findet nämlich ein weiterer Unfall in der Phase statt, in der sich das Gehirn noch nicht vom ersten Crash erholt hat, können die durch den ersten Sturz hervorgerufenen Verletzungen verstärkt werden: "Das kann zu ausgeprägteren Symptomen und Befunden und in seltenen Fällen auch zu schwereren Formen des Schädelhirntraumas führen."

      Feddermann erklärt, dass es rückblickend und aus der Ferne immer viel einfacher sei, eine Verletzungs-Situation richtig einzuschätzen. "Die Herausforderung besteht darin, in der akuten Situation eine sinnvolle und begründete Entscheidung zum Schutz des betroffenen Sportlers zu treffen", so die Expertin.

      Denn: "Normalerweise kann die betroffene Person direkt nach einem Kopftrauma und vor allem während eines Wettkampfes selber die Situation nicht richtig beurteilen." Außerdem sei eine Gehirnerschütterung eine Verletzung, bei der Symptome und Befunde oft erst mit einiger Verzögerung auftreten, was die Ersteinschätzung weiter erschwere.

      Stefan Küng selbst meldete sich am Samstag zu Wort. Ihm gehe es den Umständen entsprechend gut, so der Rad-Star: "Die Betreuung durch die Ärzte von Swiss Cycling war und ist ausgezeichnet, ich bin in sehr guten Händen. Wir werden ein Debriefing machen und künftig von den Erkenntnissen profitieren."

      Auf Instagram bedankte er sich samt Foto von sich im Spital für all die Genesungswünsche von seinen Fans und Kollegen. Küng wird am Montag in St. Gallen an der Hand und am Jochbein operiert, laut Verbandsarzt Patrik Noack wird er sechs bis acht Wochen pausieren müssen. Die Saison des Schweizers ist damit vorbei.

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        Dominc Thiem musste bei den US Open wegen Magenproblemen aufgeben.
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